In den 70-er Jahren etablierte er das Ballett des Gärtnerplatztheaters als eigenständige Kompagnie mit regelmäßigen Tanz-Produktionen im Spielplan. Am 15. Mai ist Ivan Sertić im Alter von 93 Jahren verstorben.
Bildquelle: Staatstheater am Gärtnerplatz
1973 holte ihn Staatsintendant Kurt Pscherer an das Gärtnerplatztheater, um die Tanzsparte auch jenseits ihrer Auftritte in Opern, Operetten und Musicals zur Eigenständigkeit zu verhelfen. Bis 1985 blieb Ivan Sertić Ballettdirektor und etablierte die Kompagnie fest im Münchner Kulturleben als würdige Alternative zum Ballett der Bayerischen Staatsoper mit regelmäßigen Eigenproduktionen im Spielplan.
1927 in Zagreb geboren und aufgewachsen, wurde Ivan Sertić an der dortigen Staatlichen Ballettschule nach russischer Tradition ausgebildet. Hier traf er auch auf seine spätere Ehefrau, die Tänzerin Ludmilla Naranda, die ihn sein Leben lang begleitete. Durch Studienaufenthalte in Paris, London und Moskau sammelte er weitere Erfahrungen. Nach einem Engagement als Solist am Nationaltheater Zagreb wurde er von der international bekannten russische Balletttänzerin und Choreografin Tatjana Gsovsky nach Frankfurt am Main geholt.
Er begann zu choreografieren und wurde später Ballettmeister in Heidelberg und Lübeck sowie Ballettchef in Wuppertal und schließlich am Staatstheater am Gärtnerplatz. Hier prägte Ivan Sertić den Spielplan über mehr als zwölf Jahre mit Arbeiten wie Leo Delibés' "Coppélia", Hans Werner Henzes "Undine", "Nächte in spanischen Gärten" von Manuel de Falla oder Beethovens "Die Geschöpfe des Prometheus".
Nach seiner Zeit am Gärtnerplatztheater blieb Ivan Sertić der Landeshauptstadt München treu, unterrichtete an Konstanze Vernons Ballett-Akademie und betätigte sich bis ins hohe Alter hinein auch als Bildender Künstler.
Sendung: "Leporello" am 18. Mai 2020 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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