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Zwischen Autowerkstätten und Schreinereien wurde im September 2021 der Gasteig HP8 eröffnet. Hierhin – in den Münchner Süden – ziehen Orchester, Musikstudierende und Bücherfreunde, während ihre Heimat saniert wird. Herzstück des Geländes ist die Isarphilharmonie, die dieses Jahr bereits mit ihrer Akustik überzeugt hat.

Vor ein paar Monaten haben vor allem die Würstl von Automechaniker Wolfi aufs Gelände gelockt. Der Autodantler schmeißt vor seiner Werkstatt im Münchner Süden regelmäßig den Grill an und spendiert eine Runde für die Nachbarschaft. Handwerkerinnen, Künstler, Musikerinnen – sie alle beleben hier ihre Werkstätten und Studios und haben im Oktober einen neuen Nachbarn bekommen: den Gasteig HP8 mit der Halle E, einer ehemaligen Trafohalle, der Isarphilharmonie und zusätzlichen Proberäumen. Und plötzlich ist das ehemalige Industriegelände DAS Gesprächsthema, auch über die Grenzen der Stadt hinaus.

Der Isarphilharmonie-Bau lief nach Plan

In Rekordzeit wurde das Kulturzentrum gebaut. Nur eineinhalb Jahre hat es gedauert, die denkmalgeschützte Industriehalle umzubauen bzw. um die Isarphilharmonie zu ergänzen. Während der gesamten Bauphase durfte kein einziger Ton im neuen Konzertsaal gespielt werden. Erst als die Isarphilharmonie im September 2021 offiziell durch die Münchner Philharmoniker eröffnet wurde, entfaltete sich der Klang.

Und Zuschauer und Musiker schwärmten nicht nur von der musikalischen Darbietung, sondern auch die gute Akustik wurde von einem begeisterten Publikum beklatscht. Zeit für ein bisschen Lob, denn alles lief nach Plan: Die Bauzeit war kurz, die Kosten von etwa 40 Millionen Euro verhältnismäßig gering. Da freut sich auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter: "Selten, im Leben eines Politikers, dass man tatsächlich nur Lob für etwas bekommt. Aber hier für diese Isarphilharmonie gab’s nur Lob."

Ein Schmuckstück: die denkmalgeschützte Halle E

Bildquelle: Robert Haas Klassische Konzerte gibt es im neuen Interimsquartier des Münchner Gasteigs ebenso wie Technoabende und DJ-Sets. Dann wird auch die Halle E beispielt, eine ehemalige Trafohalle aus rotem Backstein, die direkt an die Isarphilharmonie anschließt. Früher wurde sie vom benachbarten Heizkraftwerk als Lager- und Funktionshalle genutzt. Nun stehen auf den umlaufenden Galerien im ersten und zweiten Stock Regale voll mit Büchern der Münchner Stadtbibliothek. Dazwischen gesellt sich auch mal ein E-Piano mit zugehörigen Kopfhörern. Die Klaviernoten aus dem Regal nebenan können so direkt aufgeschlagen und ausprobiert werden.

Gasteig-Chef Max Wagner zeigt sich positiv

Die Besucherinnen und Besucher sind zufrieden. Der Raum sei luftig, groß, hell und deswegen einfach angenehm. Gute Nachrichten also für Gasteig-Chef Max Wagner, der mit seinem Team im Vorfeld ganz sorgfältig alle Details durchdacht hat: von möglichen Stolperstellen am Boden, über Sitzmöglichkeiten und den stillen Örtchen im HP8. Jetzt freut er sich, dass die Beispielung auch in der Praxis so gut funktioniert.

Das HP8-Gelände musikalisch entdecken

Bildquelle: BR / Alescha Birkenholz Für SWEET SPOT, das junge Magazin von BR-KLASSIK, haben der Bratschist Nils Mönkemeyer sowie das Duo "Double Drums" das Gelände rund um die Hans-Preißinger-Straße 8 musikalisch erkundet – teils mit Musikern der Münchner Philharmoniker. Die Schlagwerker Philipp Jungk und Alex Glöggler von "Double Drums" sind vor 15 Jahren für ihre Musik in den Münchner Süden gezogen. Damals war das Viertel noch ein bisschen verschlafener, dann kamen immer mehr Cafés dazu und die ein oder andere Underground-Party wurde gefeiert.

Ein neues Zuhause für Münchens Kultur

Bald kommen noch weitere Nachbarn in den Genuss dieser besonderen Atmosphäre im Gasteig HP8: Auch Bereiche der Münchner Musikhochschule und der Volkshochschule werden in den nächsten Monaten aufs Gelände ziehen. Dann haben sich die Münchner Philharmoniker schon längst eingelebt. Für sie ist das Gelände schon zum Zuhause geworden, erzählt Solo-Klarinettistin und Orchestervorständin Alexandra Gruber: "Wir Münchner Philharmoniker sind wahnsinnig stolz, unseren Besuch in unserem neuen Heim empfangen zu können."

Sendung: "Allegro" am 20. Dezember 2021 ab 6.05 Uhr auf BR-KLASSIK