Zum zweiten Mal in Folge ist Kirill Petrenko "Dirigent des Jahres". Die Zeitschrift "Opernwelt" verlieh dem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper und designierten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker diese Auszeichnung insgesamt bereits zum vierten Mal.
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Kirill Petrenko gehört zweifellos zu den besten Dirigenten der Welt. Nach einer Umfrage der Fachzeitschrift "Opernwelt" unter 50 Kritikern ist der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper nun erneut zum "Dirigenten des Jahres" gekürt worden. Eine Nachricht, die an der Münchner Oper für gemischte Gefühle sorgen dürfte.
Petrenko erhielt diese Auszeichnung schon im vergangenen Jahr. Auch das Bayerische Staatsorchester ist wieder "Orchester des Jahres" - und das knapp vor Daniel Barenboims Staatskapelle Berlin, wie die Zeitschrift am Mittwoch mitteilte. Der wichtigste Titel für das "Opernhaus des Jahres" aber ging - anders als 2014 - nicht nach München. Dieser Titel gebührt nach Auffassung der Opernkritiker diesmal den Opernhäusern in Frankfurt und Mannheim. Eine Mehrheit der 50 befragten Kritiker aus Europa und den USA nannten diese beiden Opernhäuser am häufigsten. Dabei lobten sie die innovativen Spielpläne sowie die konsequente Entwicklung der Ensembles.
Dafür konnte sich die Bayerische Staatsoper in München aber noch über zwei weitere Ehrungen freuen: Marlis Petersen wurde für ihren Auftritt in Alban Bergs "Lulu" zur "Sängerin des Jahres" ernannt. Und für seine erste Puccini-Inszenierung, "Manon Lescaut", ist Hans Neuenfels "Regisseur des Jahres". Dabei war seine Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper durchaus umstritten: So hatte Opern-Diva Anna Netrebko wegen der Regie kurzfristig abgesagt, obwohl sie in der Produktion eigentlich die Titelrolle hätte singen sollen.
Und noch eine Auszeichnung ging nach Bayern: Das Buch des Jahres hat der in München lebender Sänger Christian Gerhaher mit dem von Vera Baur editierten Gesprächsband "Halb Worte sind’s, halb Melodie" beigesteuert.
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Petrenko gilt als äußerst medienscheu.
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Bei einer Probe in der Kölner Philharmonie.
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Petrenko an der Komischen Oper Berlin.
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Dort war er von 2002 bis 2007 GMD.
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Seit 2013 ist er GMD an der Bayerischen Staatsoper.
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Intendant Bachler und Petrenko vor dem Münchner Nationaltheater
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Nach einer Aufführung des "Rosenkavaliers" ...
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... bei einem Gastspiel in Paris.
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Kirill Petrenko, einer der Stars der jüngeren Dirigenten-Generation, ist seit 2013 an der Bayerischen Staatsoper. Sein Vertrag läuft bis 2018. Dann wird ihn die Oper wohl gehen lassen müssen: Denn wie im Sommer bekannt wurde, tritt der Russe, der auch als Dirigent des "Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen begeistert gefeiert wurde, die Nachfolger von Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker an.