Das Kunstlied in deutscher Sprache soll Immaterielles Kulturerbe der UNESCO werden. Dafür macht sich der Bariton Benjamin Appl stark, gemeinsam mit dem Internationalen Liedzentrum Heidelberg.
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Das Kunstlied in deutscher Sprache geht mit einer besonderen Vortragskultur und Aufführungspraxis einher. Grund genug, es in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufzunehmen, findet der Bariton Benjamin Appl. Nun hat er gemeinsam mit dem Internationalen Liedzentrum Heidelberg die Bewerbung beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eingereicht.
Weitere Unterzeichner der Initiative sind das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Konferenz der Landesmusikräte und die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK (Hochschulrektorenkonferenz). Auch zahlreiche Kunstschaffende unterstützen die Bewerbung. Dazu gehören der Sänger Christian Gerhaher, der Pianist Alfred Brendel, der Komponist Moritz Eggert und die Sängerin Brigitte Fassbaender.
Ob das Kunstlied tatsächlich als UNESCO Kulturerbe anerkannt werden kann, wird in einem mehrstufigen Verfahren geprüft. Zunächst findet eine Vorauswahl der Länder statt. Die Entscheidung auf Bundesebene wird von der Deutschen UNESCO-Kommission getroffen und ist für Anfang 2023 zu erwarten.
Sendung: "Leporello" am 9. Dezember 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (1)
Donnerstag, 09.Dezember, 15:26 Uhr
Ralf Baltzer
Das Kunstlied als immaterielles Kulturerbe
Diese begrüßenswerte Initiative ist längst überfällig. Es bleibt die Frage, ob das Kunstlied Frankreichs, Englands, Spaniens, Amerikas usw. nicht auch einbezogen werden sollte.
Der Schutz und die Betonung des Wertes des Kunstliedes allgemein wäre sehr wünschenswert.