In "La Bohème" huldigt Puccini dem wahren Leben. Den beiden Regisseurinnen geht es in ihrer Nürnberger Inszenierung um zwischenmenschliche Beziehungen - und um das Innenleben der sterbenskranken Mimì und ihrer Künstlerfreunde.
Bildquelle: Marion Bührle /Staatstheater Nürnberg
Wie groß die Herausforderung ist, eine derart berühmte Puccini-Oper zu inszenieren, ist den beiden ungarischen Regisseurinnen, Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka, durchaus bewusst. Sie sehen es als Aufgabe, die Geschichte rund um die tragische Figur der Mimì neu zu erzählen - auf einer surrealen Ebene.
Dieser Surrealismus entwickelt sich im Laufe der Handlung. Die Kostüme orientieren sich an eher klassischen "Bohéme"-Inszenierungen, nur ohne den farbigen Pomp. Alles wirkt entfärbt: in grau und schwarz-weiß. Die vier Künstler, der Dichter Rodolfo, der Maler Marcello, der Philosoph Colline und der Musiker Schaunard kommen nicht - wie meist üblich - als sympathische Lebemänner daher. In Nürnberg erscheinen sie als Manipulatoren, die Menschen skrupellos für sich und ihre Kunst benutzen.
Warum machen diese Künstler eigentlich nichts anderes, warum gehen sie keinem Broterwerb nach?
Bis zur letzten Minute, bis zur Premiere am 21. November, feilen die beiden Regisseurinnen noch an ihrer „Bohème“. Und sie kümmern sich nicht nur um die Inszenierung, sondern auch um die Kostüme und die Bühne.
Eine aktuelle Kritik zur "Bohème"-Premiere am Nürnberger Staatstheater am 21. November finden Sie am Montag in unserem Bereich News.