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Opernpremiere in Nürnberg "Die Jüdin" von Jacques Fromental Halévy

Eine junge Frau zwischen religiösen Konflikten und verbotener Liebe: Großes und hochaktuelles Musiktheater vor historischem Tableau feierte mit der Neuinszenierung von Halévys Oper "La Juive"am Sonntag Premiere am Staatstheater Nürnberg. BR-KLASSIK war live dabei und hat für Sie den Mitschnitt exklusiv zum Nachhören.

"Die Jüdin - La Juive" Staatstheater Nürnberg | Bildquelle: Staatstheater Nürnberg/Ludwig Olah

Bildquelle: Staatstheater Nürnberg/Ludwig Olah

Richard Wagner attestierte dem französischen Komponisten Jacques Fromental Halévy, dessen Vater von Fürth nach Paris ausgewandert war, "Musik zu schreiben, wie sie aus den innersten, gewaltigsten Tiefen der reichsten menschlichen Natur hervorquillt." Halévys berühmtestes und erfolgreichstes Werk, das bis 1933 regelmäßig auf den Spielplänen der großen Opernhäuser stand, ist die Grand Opéra "La Juive" (Die Jüdin), die nach einem Libretto von Eugène Scribe Verrat und Liebe vor dem Hintergrund jüdischer Verfolgung im Spätmittelalter thematisiert. Das Nürnberger Staatstheater - seit Jahren ein Ort der Wiederentdeckung französischer Grands Opéras - bringt das 1835 in Paris uraufgeführte Stück in einer Neuinszenierung unter der musikalischen Leitung von Guido Johannes Rumstadt auf die Bühne.

Konstanz während des Konzils im Jahr 1414. Die junge Jüdin Rachel liebt Samuel. Sie weiß nicht, dass dieser in Wahrheit der christliche Reichsfürst Léopold und bereits verheiratet ist. Zudem hat ihr Vater, der Goldschmied Éléazar, ihr verschwiegen, dass sie selbst gar keine Jüdin, sondern die Tochter des mächtigen Kardinals Brogni ist, der die Söhne Éléazars einst als Ketzer hatte hinrichten lassen. Rachels verbotene Liebe wird entdeckt, und beiden Liebenden droht die Hinrichtung. Éléazar steht vor einer schwierigen Entscheidung: Gibt er die Identität seiner Ziehtochter Preis, um ihr Leben zu retten, oder lässt er sie aus Rache an seinem Erzfeind Brogni in den Tod gehen?

Hochaktuelle Bezüge

BR-KLASSIK hat vor der Premiere die Proben zu "La Juive" besucht - eine lebendige Momentaufnahme der Arbeit von Regisseurin Gabriele Rech mit den Hauptdarstellern Leah Gordon (Rachel), Uwe Stickert (Leopold) und Luca Lombardo (Eleazar). 1835 wurde "Die Jüdin" in Paris uraufgeführt, ein prophetisches Werk, wie Gabriele Rech findet, weil es sich mit der grausamen Dynamik beschäftigt, die von bloßen Vorurteilen bis zu unmenschlichen Pogromen führen kann. Deshalb verlegt sie die Handlung auch von der Zeit Konstanzer Konzils in die 30er Jahre, jedoch ohne - wie sie betont - auf allzu platte Symbolik wie SS-Uniformen und Nazi-Utensilien zurückzugreifen. Dass die Oper auch heute noch etwas zu sagen hat, signalisiert Rech durch Bezüge zu den Pariser Terror-Anschlägen, etwa wenn Zettel mit der Aufschrift "Je suis Juive" an die weltweiten Solidaritätsbekundungen für Charlie Hebdo erinnern.

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