Er war einer der prominentesten europäischen Regisseure, arbeitete für das Sprechtheater ebenso wie für die Opernbühne. Zuletzt war er Künstlerischer Leiter des Pariser Théâtre de l'Odéon. Am 28. November ist der gebürtige Züricher Luc Bondy im Alter von 67 Jahren gestorben.
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Geboren wurde Luc Bondy am 17. Juli 1948 als Sohn des österreichisch-ungarischen Schriftstellers François Bondy. Nachdem er einen Teil seiner Jugend in Frankreich verbracht hatte, nahm er 1969 eine Stelle als Regieassistent am Hamburger Thalia Theater an. Den Durchbruch schaffte er 1973 mit seiner Inszenierung von Edward Bonds Komödie "Die See" am Residenztheater München.
In den darauf folgenden Jahren arbeitete er als Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt und war auch in Frankreich tätig: Nach einer erfolgreichen Inszenierung von Arthur Schnitzlers "Das weite Land" in Nanterre wurde er regelmäßig nach Paris eingeladen. Als Opernregisseur debütierte Bondy in Hamburg mit Alban Bergs "Wozzeck" und "Lulu". In der Folge wandte er sich immer wieder der Opernbühne zu; eine seiner letzten Arbeiten war die Uraufführung von Marc-André Dalbavies "Charlotte Salomon" bei den Salzburger Festspielen 2014.
Luc Bondy war einigen der wichtigsten europäischen Kulturinstitutionen verbunden, teils in leitender Funktion: der Schaubühne Berlin, den Wiener Festwochen, deren Intendanz er von 2002 bis 2013 innehatte, den Salzburger Festspielen, für die er immer wieder inszenierte, und seit 2012 dem Pariser "Théâtre de l'Odéon". In den letzten Jahren hatte er immer wieder mit schwerer Krankheit zu kämpfen; einige geplante Inszenierungen musste er absagen, so die Uraufführung von György Kurtágs Oper "Fin de partie", die für 2016 an der Mailänder Scala geplant ist.