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Thomanerchor Leipzig Mädchen darf vorsingen

Erstmals hat der Leipziger Thomanerchor einem Mädchen angeboten, bei dem berühmten Knabenchor vorzusingen. Das bestätigte das Büro der Leipziger Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke BR-KLASSIK. Wenn die Mutter der Meinung sei, das Mädchen habe eine Knabenstimme, dann dürfe die Tochter am Vorsingen teilnehmen, hieß es.

Der Thomanerchor singt eine Motette. | Bildquelle: dpa-Bildfunk/Sebastian Willnow

Bildquelle: dpa-Bildfunk/Sebastian Willnow

Mit dem Angebot an das Mädchen vorzusingen, sei allerdings keine grundsätzliche Entscheidung getroffen worden, ob Mädchen künftig in dem Knabenchor mitsingen dürften, hieß es bei der Stadt Leipzig. Der Thomanerchor bleibe weiterhin ein Chor, der aus Knabenstimmen gebildet werde, stellte die Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke klar. Der Thomaskantor entscheide ausschließlich nach künstlerischen Gesichtspunkten über die Aufnahme. Bislang singen im Thomanerchor nur Buben.

Bereits längere Diskussion um Mädchen in Knabenchören

Vorausgegangen war ein längerer Streit um die Aufnahme des Mädchens in einen Knabenchor. Eine Bewerbung des Mädchens hatte die Stadt Leipzig im Mai abgelehnt. Nun hob die Leipziger Kulturbehörde die Ablehnung auf. Damit reagierte sie offenbar auf ein Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts. Das Mädchen hatte sich auch beim Staats- und Domchor Berlin beworben und war abgelehnt worden. Für Berlin hatte das Gericht die Klage des Mädchens abgewiesen. Für die Richter war ausschlaggebend, dass Mädchen mit Blick auf den besonderen Klang eines Knabenchores abgelehnt werden können, wenn ihre Stimmen nicht dem geforderten Klangbild entsprächen. Das Recht auf Kunstfreiheit zähle hier mehr als das Diskriminierungsverbot aufgrund des Geschlechts. Entscheidend wird nun also sein, ob in dem konkreten Fall das Mädchen tatsächlich eine knabenhafte Stimme hat oder nicht.

Sendung: Leporello am 10. September 2019 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK.

Kommentare (1)

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Samstag, 14.September, 06:19 Uhr

Stefan Rudewig

Scheindiskussion

Es gibt keine „längere Diskussion“ zu dem Thema und es wird auch in Zukunft kein Mädchen im Thomanerchor singen. Es gibt nur eine publicitysüchtige Anwältin, die ihre Tochter unbedingt in die Zeitung bringen möchte. Und es gibt leider zu viele „Journalist*innen“, die das nicht verstanden haben und auch nicht, dass man für ein paar feministische Sprüche keine 800jährige Tradition zerstören wird.

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