BR-KLASSIK

Inhalt

Salzburger Festspiele finden trotz Corona statt "Eine Mischung aus Hoffnung und Traum"

Markus Hinterhäuser musste lange um die 100. Salzburger Festspiele bangen. Wegen der Corona-Pandemie war nicht klar, ob sie in diesem Jahr stattfinden können. Nun steht ein modifizierter Spielplan unter strengen Auflagen. Und dem Intendanten ist ein großer Stein vom Herzen gefallen.

Intendant Markus Hinterhäuser | Bildquelle: © Salzburger Festspiele / Franz Neumayr

Bildquelle: © Salzburger Festspiele / Franz Neumayr

Eigentlich hatte Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele, die endgültige Entscheidung über das Schicksal der diesjährigen Festspiele für den 30. Mai angekündigt. Zu Beginn der Corona-Pandemie sagte er im BR-KLASSIK-Interview, es sei eine Zeit, "in der wir Geduld haben müssen". Am Ende kam die Meldung, dass das Festival dieses Jahr stattfinden kann, dann doch vor dem genannten Stichtag. Entsprechend glücklich zeigte sich der Intendant: "Wir sind froh, dass wieder Zusammenkünfte zwischen Künstlern und Publikum stattfinden und wir gemeinsam etwas erleben können."

Wechselbad der Gefühle

Andere Klassikfestivals, wie die Bayreuther Festspiele und auch der ARD-Musikwettbewerb wurden zwischenzeitlich abgesagt. Auch die Festspiele im österreichischen Bregenz wurden gestrichen. Der Weg zur Entscheidung, die Salzburger Festspiele doch zu veranstalten, war im Rückblick für Markus Hinterhäuser nicht leicht: "Das war eine Mischung aus Hoffnung, Traum und Realitätsverweigerung."

Lockerere Maßnahmen als in Deutschland

Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele | Bildquelle: picture alliance / Robert Newald / picturedesk.com Intendant der Salzburger Festspiele Markus Hinterhäuser | Bildquelle: picture alliance / Robert Newald / picturedesk.com Trotzdem gibt es in diesem Jahr einige Besonderheiten wegen der Ausbreitung des Corona-Virus und den damit verbundenen Maßnahmen. So müssen auch vor Ort Hygiene-Bestimmungen eingehalten werden, damit ein Ansteckungsrisiko minimiert wird: "Die Abstandsregeln in Österreich werden glücklicherweise etwas großzügiger ausgelegt, als in Deutschland. Sonst wäre das nicht möglich", so der Intendant. An der genauen Umsetzung werde derzeit gearbeitet. Die modifizierten Festspiele werden zwischen dem 1. August und dem 30. August stattfinden. Anders als ursprünglich geplant, wird es insgesamt 90 Vorstellungen, statt 200 geben.

100-jähriges Jubiläum-Programm

Dieses Jahr feiern die Salzburger Festspiele 100-jähriges Bestehen. Wegen der Corona-Krise können viele Vorstellungen des Jubiläums-Programms erst im nächsten Jahr stattfinden. So wird die geplante Inszenierung des "Don Giovanni" durch Romeo Castellucci mit Teodor Currentzis als Dirigent erst 2021 zu sehen sein soll, genauso wie die Inszenierung der "Maria Stuart". "Viele Künstler haben sich direkt nach der Bekanntgabe bei mir gemeldet und gesagt, dass sie nach wie vor dabei sein wollen", so Hinterhäuser. "Die stehen in den Startlöchern und wollen unbedingt spielen." Das diesjährige Progamm soll Anfang Juni bekannt gegeben werden.

Sendung: "Leporello" am 26. Mai ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (0)

Kommentieren ist nicht mehr möglich.
Zu diesem Inhalt gibt es noch keine Kommentare.

    AV-Player