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Neue Opernsaison an New Yorker Met Viele Premieren und ein Fragezeichen

Seit 50 Jahren spielt die Met im Lincoln Center. Das feiert das Opernhaus mit einer Jubiläumsspielzeit. Das Programm 2016/2017 liest sich wie das Who is Who der Opernwelt. Überschattet wird die Feierstimmung allerdings von der Debatte über die Zukunft des Chefdirigenten James Levine. Er muss aufgrund seiner Parkinsonerkrankung Aufführungen immer häufiger absagen.

Metropolitan Opera New York | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Am 16. September 1966 fand die erste Aufführung der Metropolitan Opera im Lincoln Center statt. Eine Jubiläumsgala am 7. Mai 2017 soll an jene 50 Jahre Met im Lincoln Center erinnern.

Jubiläumsgala mit Staraufgebot

Jeder Künstler, der bei der Gala auftreten wird, sagt Intendant Peter Gelb im ARD-Interview, wird etwas singen, was für ihn oder die Met besonders ist. Renée Fleming wird kommen, Diana Damrau, Placido Domingo, Rolando Villazón und natürlich auch Anna Netrebko. Die Rolle der "Norma" singt sie dann zum ersten Mal an der Met.

Ich glaube, Wagner ist ein Publikumsliebling.
MET-Intendant Peter Gelb

Aber die Gala ist nur einer der Höhepunkte der Opernsaison 2016/17. Die neue Spielzeit hat es in sich: 26 Opern, 225 Aufführungen und sechs Neuproduktionen, darunter Wagners "Tristan und Isolde" zur Saisoneröffnung. Peter Gelb: "Ich glaube, Wagner ist ein Publikumsliebling, besonders eine neue Produktion von Tristan und Isolda mit Nina Stemme, der Isolde schlechthin derzeit, und mit Sir Simon Rattle am Pult. Er ist überhaupt erst zum zweiten Mal hier an der Met."

Renée Fleming ist in der kommenden Saison vermutlich letztmalig als Marschallin im Rosenkavalier zu erleben. Diana Damrau singt in Gounods "Roméo et Juliette". Und Placido Domingo, vom Tenor zum Bariton tiefer gelegt, gibt Nabucco. Der Mann ist, lächelt Peter Gelb, einfach "unzerstörbar."

Oper einer Komponistin - seit über 100 Jahren

Zum ersten Mal seit über 100 Jahren steht in der neuen Saison auch wieder die Oper einer Komponistin auf dem Programm. "L’amour de Loin" der Finnin Kaija Saariaho. Peter Gelb wundert sich über den Wirbel darum: "Mir war nicht bewusst, dass hier zuletzt 1913 die Oper einer Komponistin aufgeführt wurde. Für mich geht’s aber nicht ums Geschlecht, sondern um die Qualität."

Wir sind besorgt um James Levines Zukunft.
Peter Gelb

Das große Fragezeichen allerdings: Was wird mit James Levine, seit 40 jahren Musikalischer Leiter der Met? Seine Gesundheit ist angeschlagen, die Parkinsonkrankheit schränkte zuletzt Arbeit und Auftritte ein. Vier Opernproduktionen soll er leiten. Theoretisch, sagt der Intendant. "Da sich Levines Gesundheit verschlechtert hat, sind wir besorgt, was seine Zukunft angeht. Aber solange er will und kann, wird er hier dirigieren."

Das Programm der Met-Saison 2016/17 finden Sie hier.

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