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Seit vergangenem August ist sie Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin: Die 37-jährige Hildesheimerin Joana Mallwitz. Nach fünf Jahren am Pult des Nürnberger Staatstheaters war sie nach großem Abschied dem Ruf nach Berlin gefolgt. Davon erzählt der Dokumentarfilm „Momentum“, der jetzt beim 39. Münchner Dokfest zu erleben ist.

2019 wurde Joana Mallwitz von der Zeitschrift "Opernwelt" zur Dirigentin des Jahres gekürt. Ein Ritterschlag, der für Frauen die Ausnahme ist in einer noch immer männerdominierten Profession. "Momentum", die Doku, die der Regisseur Günter Atteln über Mallwitz gedreht hat, zeigt sie unglaublich nah. Vor, bei, nach dem Dirigieren, so, dass man ihren Atem beim Sortieren der Töne in der Luft spüren kann. Und dabei ihre Beweglichkeit im Umgang mit der musikalischen Interpretation hautnah mitbekommt.          

Leidiges Dauerthema "Frau"                                                                             

Damit wäre an sich schon viel zu der Doku über Mallwitz gesagt. Aber sie ist eine Frau. Und deswegen geht es, während es um das Eigentliche, nämlich um die Musik geht, andauernd darum, wie sie in dieser Männerdomäne Dirigentin sein kann und dies mit Schwangerschaft und Familienleben zusammenbringt. Das zeigt Günter Atteln eindrucksvoll.

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JOANA MALLWITZ – MOMENTUM | Offizieller Trailer Deutsch 4K | Ab 16. Mai 2024 im Kino

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Mallwitz privat

Die andere Seite des Berufs kommt in der Doku von Günter Atteln über Joana Mallwitz nicht zu kurz. Da ist der Terminplan, der viel logistisches Geschick verlangt, was das Private nicht leicht macht. Etwa wie die Dirigentin virtuos mit ihrem Mann, dem Tenor Simon Bode, das Familienleben mit dem frisch geborenen Sohn organisiert. Da muss das Ehepaar wegen einer anstehenden Premiere schon mal den Wasserschaden in der zurückgelassenen Wohnung auf sich warten lassen.

Was Mallwitz auch kann: Musik erklären

Günther Atteln hat einen großartigen Film abgeliefert, der all das zeigt. Joana Mallwitz ganz privat, Joana Mallwitz mitten drin in der Musik, den Orchestern um sie rum. Und Joana Mallwitz, die ihre Musik beredt erklären kann: Sehenswert, emotional, berührend.

Sendung: "Allegro" am 30. April 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK