Der Gasteig wird saniert, die Münchner Philharmoniker ziehen um – in das neue Interimsquartier in Sendling. Paul Müller, Intendant der Philharmoniker, erklärt bei BR-KLASSIK die Pläne des Orchesters für die nächste Zukunft. Der Umzug bedeutet eine Herkulesaufgabe, sagt Müller. Er erklärt aber auch, welche Chancen er darin sieht.
"Dieser Umzug ist ein komplexes Phänomen". Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker, lässt keinen Zweifel daran, dass auf das Orchester und sein technisches Personal große Aufgaben zukommen. "Es müssen beispielsweise 13.000 Abonnentinnen und Abonnenten – Platz für Platz – von der Philharmonie im Gasteig umziehen in die Übergangs-Philharmonie in Sendling." Bevor die Technik umziehen kann, müssen zunächst Bühne und Backstagebereich so gestaltet sein, dass sie den Ansprüchen eines Symphonieorchesters genügen. Dafür braucht es erstmal eine Testphase. Müller weiß um die Komplexität dieser Aufgabe: "Das Ganze ist spannend, und die Räumlichkeiten in Sendling sind begrenzter als sie das momentan im Gasteig sind. Es muss also sehr genau geplant werden, damit alles gutgeht."
Wir werden ins Interaktive hineingehen.
In Matthias Lilienthal, dem ehemaligen Intendanten der Münchner Kammerspiele, haben die Münchner Philharmoniker einen neuen Berater gefunden, der gemeinsam mit Müller neue Wege einzuschlagen bereit ist. Wege, die bewusst in eine ganz andere Richtung führen sollen als bisher: "Wir werden ins Interaktive hineingehen", verspricht Müller. Die Tatsache, dass es in Sendling zwei Hallen gebe – die historische Halle E und die eigentliche Philharmonie mit über 1.800 Plätzen – fordere die Realisierung grundverschiedener Projekte geradezu heraus. Müller sieht darin "hochspannende Möglichkeiten", aber auch eine "phänomenale kreative Herausforderung." Daher suchen sie weiter nach interessanten Gesprächspartnern. "Und vor allem hoffen wir, dass wir im Oktober wirklich wieder in einem vollbesetzten Saal agieren dürfen. Das wird eine der entscheidenden Herausforderungen sein."
Sendung: "Leporello" am 26. März 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK