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Kulturpolitik nach Corona Generalmusikdirektoren fordern klare Regeln

Wie soll es nach Corona weitergehen? Während für Sport, Wirtschaft und andere Bereich des öffentlichen Lebens Pläne zur schrittweisen Rückkehr in den Alltag vorliegen, sieht sich die Kulturszene von Ministerin Grütters allein gelassen. Jetzt wenden sich auch die Generalmusikdirektoren in einem offenen Brief an Ministerin Grütters.

Vorsitzender der GMD Konferenz Marcus Bosch | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bereits in den letzten Wochen wandten sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in offenen Briefen an Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Am Dienstag, den 28. April, meldet sich auch die Generalmusikdirektoren- und Chefdirigentenkonferenz e.V. (GMD Konferenz) zu Wort. In einem Brief an Grütters, die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten, sowie an die Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag fordert die GMD Konferenz von der Politik zeitliche Perspektiven für eine Lockerung der Spiel- und Probeverbote. Selbstverständlich sei man sich "der Risiken eines zeitigen Startes bewusst", heißt es, doch ohne jegliche Pläne, werde "das deutsche Musikleben und die weltweit einzigartige Stadttheaterlandschaft einen irreparablen Schaden" nehmen.

Nicht nur Baumärkte, Möbelhäuser und die Fußball-Bundesliga haben eine klare Perspektive und klare Regeln für einen Neuanfang verdient
(GMD Konferenz)

Konzert-Alternativen mit Abstandsregeln, Plexiglaswänden und Mundschutz

Gerade in Anbetracht der weltweiten Beeinträchtigungen des Lebens und der Beschädigung der Kulturszene, sehen sich die Dirigenten aufgerufen, die Menschen mit "Fantasie, Kreativität und Energie" zu stärken – dazu gehört auch, neue Ideen für Aufführungen zu entwickeln, die die geltenden Abstandsregeln berücksichtigen. Vorrang soll jederzeit der Schutz der Gesundheit der Künstlerinnen und Künstler und des Publikums haben. Die GMD Konferenz schlägt kleine Chöre und Bläserbesetzungen mit schützenden Plexiglaswänden vor, neue Regeln für das Publikum und speziell angepasste Regiekonzerte, sowie eine gezielte Werkauswahl.

Klein besetzte Werke, zum Beispiel aus dem Barock und der Klassik, stellen einen riesigen Fundus dar. Streicher*innen und Dirigent*innen könnten mit Mundschutz arbeiten.
(GMD Konferenz)

Forderung nach politischen Rahmenbedingungen

Diese Arbeit brauche allerdings klare Regeln. Die GMD Konferenz fordert die Politik in ihrem offenen Brief dazu auf, diese endlich zu schaffen: "Für solche und ähnliche Lösungsansätze braucht es jetzt dringend klare und belastbare Rahmenbedingungen und Vorgaben seitens der Politik bzw. der Gesundheitsämter", erklärt die GMD-Konferenz. Sie selbst werde sich gemeinsam mit dem Bühnenverein und der Deutschen Orchestervereinigung einbringen, um neue, kreative und überraschende Formate zu entwickeln.

Sendung: "Allegro" am 29. April 2020 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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