Die österreichische Tonkünstlerin Olga Neuwirth erhält für ihre Oper "Orlando" den Grawemeyer Award for Music Composition 2022. Der Preis ist mit umgerechnet 88.600 Euro dotiert. Die Preisverleihung soll im April 2022 in Louisville stattfinden.
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"Ich wollte die wunderbare Vielfalt des Lebens widerspiegeln", erklärt Olga Neuwirth in einer Pressemitteilung zu ihrer Oper "Orlando", die 2019 von der Wiener Staatsoper in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Damit hatte die Wiener Staatoper erstmals ein abendfüllendes Werk einer Komponistin auf die Bühne gebracht. Das Magazin Opernwelt kürte die Oper daraufhin zur "Uraufführung des Jahres". Das Libretto basiert auf einem Roman von Virginia Woolf und erzählt die Geschichte eines Dieners, der sein Geschlecht wechselt.
Die Oper Orlando" wurde 2019 an der Wiener Staatsoper uraufgeführt. | Bildquelle: © Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn Für "Orlando" hat die 53-jährige Komponistin nun den Grawemeyer Award in der Kategorie "Musikkomposition" erhalten. Neuwirths Oper sei ein äußerst ehrgeiziges Werk, begründet Jurymitglied Marc Satterwhite die Entscheidung. "Das Libretto und die facettenreiche Partitur stellen unsere Vorurteile über Geschlechter- und Sexualrollen infrage und hinterfragen unsere Vorstellungen davon, was Oper ist und was nicht." Olga Neuwirth soll den Preis im kommenden Jahr iin Louisville in Kentucky entgegennehmen.
Der Grawemeyer Award wird einmal pro Jahr von der University of Louisville in Kentucky, Vereinigte Staaten, vergeben. Gestiftet hat ihn der amerikanische Industrielle Charles Grawemeyer. Neben Musikkomposition gibt es auch Preise u.a. in den Kategorien "Erziehung und Lehre", "Ideen, welche die Weltordnung verbessern" und "Psychologie".
Sendung: "Leporello" am 7. Dezember 2021 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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