BR-KLASSIK

Inhalt

Olga Neuwirth erhält Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik Würdigung eines vielseitigen Schaffens

Olga Neuwirth erhält in diesem Jahr den Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik. Dies gab die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz am 24. April bekannt. Die österreichische Komponistin wird damit für ihr Lebenswerk geehrt.

Die österreichische Komponistin Olga Neuwirth im Rahmen eines Pressegesprächs anl. eines Auftragswerks für die Wiener Staatsoper in Wien. | Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com

Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com

Mit ihrem "enorm vielseitigen Schaffen" erhebe die Komponistin "die Stimme des Widerstands gegen Mainstream, schnelle Gewissheiten und wohlfeile Übereinkünfte", begründet die Jury die Vergabe des Robert Schumann-Preises an Olga Neuwirth. Die Vielseitigkeit von Neuwirths Oeuvre zeige sich unter anderem daran, dass sie sich bislang in den verschiedensten Genres hervorgetan habe: "Orchester-, Ensemble- oder Vokalkompositionen und – besonders hervorstechend – Werke des Musiktheaters, neben Performances, Installationen, Schauspiel-, Radio- und Filmmusiken, sowie Texte, Photographien, Experimental- und Trickfilme."

Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek und David Lynch

Die Komponistin Olga Neuwirth | Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com Im Dezember 2019 wurde ihre Oper "Orlando" an der Wiener Staatsoper uraufgeführt: Olga Neuwirth | Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com Stets lässt sich die 1968 in Graz geborene Musikerin auch von ProtagonistInnen anderer Kunstgattunden inspirieren. Dies zeigt sich in ihrer mehrfachen Zusammenarbeit mit der Dramatikerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ebenso wie in ihrer Oper "Lost Highway" nach dem gleichnamigen Film von David Lynch.

Mit Olga Neuwirth treffe Schumann bald 200 Jahre später auf eine Geistesverwandte, schreibt die Jury weiter: "Mit ihrem offenen, jeder Redundanz widerstrebendem Schaffen tritt die Komponistin für eine erfüllte poetische Zeit des 21. Jahrhunderts ein."

In einer Reihe mit Pierre Boulez und Wolfgang Rihm

Der Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik wurde 2012 von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ins Leben gerufen. Er ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre für ein herausragendes Werk auf dem Gebiet der Musik, der Dichtung sowie der Musikvermittlung vergeben. Die bisherigen Preisträger waren Pierre Boulez, Wolfgang Rihm, Aribert Reimann und Jörg Widmann.

Die Preisverleihung

Der Robert Schumann-Preis für Dichtung und Musik wird in diesem Jahr, insoweit die Bestimmungen im Rahmen der Corona-Pandemie es zulassen werden, am 27. November, 19 Uhr, in Mainz verliehen.

Sendung: "Leporello" am 23. April 2020, ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

    AV-Player