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Orgel des Jahres 2021 360 Jahre alte Gewinnerin von der Nordseeküste

Eine Publikumsumfrage der Stiftung Orgelklang hat die Orgel in der evangelisch-reformierten Kirche Uttum bei Aurich zur "Orgel des Jahres 2021" gewählt. Das Instrument stammt aus der Zeit um 1660. Laut Stiftung ist es eine der wenigen noch spielbaren Renaissance-Orgeln weltweit.

Die Renaissance-Orgel in Uttum ist Orgel des Jahres 2021 | Bildquelle: Stiftung Orgelklang

Bildquelle: Stiftung Orgelklang

Die Entscheidung ist eindeutig: Von insgesamt 1.345 gehen mehr als ein Drittel der Stimmen (499) an das denkmalgeschützte Instrument in Uttum. Knapp dahinter liegt ein Instrument der evangelischen Kirche Essen-Werden. Mit immerhin 468 erreicht es die zweitmeisten Stimmen. Platz drei geht – mit deutlichem Abstand – an die Orgel in St. Marien in Weißenfels mit 62 Stimmen. Beim Publikumswettbewerb der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründeten Stiftung Orgelklang standen zwölf im vergangenen Jahr geförderte Orgeln zur Wahl. Das Preisgeld beträgt 3.000 Euro

Wenn man bedenkt, dass mehr Menschen für die Orgel abgestimmt haben, als in Uttum leben, bekommt man einen Eindruck davon, wie groß die Strahlkraft dieses Instruments ist.
Orgelklang-Geschäftsführerin Catharina Hasenclever.

Die Renaissance-Orgel in Uttum ist Orgel des Jahres 2021 | Bildquelle: Stiftung Orgelklang Kirche in Uttum aus dem Jahr 1250 | Bildquelle: Stiftung Orgelklang Wann genau die Uttumer Orgel erbaut wurde, ist ebenso unbekannt wie der Erbauer. Man weiß jedoch, dass das Instrument um 1660 in Uttum entstanden ist. Im Unterschied zu den meisten anderen Renaissance-Orgeln ist das Werk fast vollständig erhalten. Und auch der Klang entspricht dem von vor 360 Jahren. Immer wieder kämen Organisten aus der ganzen Welt in das Dorf an der ostfriesischen Nordseeküste, um die Orgel zu spielen, berichtet Orgelklang-Geschäftsführerin Catharina Hasenclever.

Das Warfendorf Uttum liegt im äußersten Nordwesten Deutschlands. Auf der Spitze der Warf steht die Kirche aus den Jahren um 1250. Insgesamt wohnen dort etwa 480 Menschen, knapp 400 von ihnen gehören der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde an.

Zweiter und Dritter Platz für Orgeln aus der Hoch- und Spätromantik

Das zweitplatzierte Instrument in Essen-Werden stammt aus der berühmten Ludwigsburger Orgelbaufirma E.F. Walcker. Das spätromantische Werk aus dem Jahr 1900 ist mit 2492 Pfeifen, 37 Registern und einer pneumatischen Traktur ausgestattet. Nur wenig älter ist das drittplatzierte Instrument in Weißenfels – ein Meisterwerk des Orgelbauers Friedrich Ladegast, erbaut zwischen 1862 und 1864.

Sendung: "Allegro" am 26. Mai ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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