Seit vergangener Nacht stehen sie fest: Die Oscargewinner 2016. Ennio Morricone erhält seinen ersten regulären Oscar für seine Musik zum Tarantino-Western "Hateful Eight". Der umstrittene Bond-Song von Sam Smith aus "Spectre" wird als bester Film-Song ausgezeichnet.
Bildquelle: EPA/PAUL BUCK/dpa-Bildfunk
Für Ennio Morricone ist es der erste Oscar für eine konkrete Filmmusik. 2007 hatte er bereits einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk erhalten. In seiner Dankesrede würdigte der 87-Jährige seine Filmmusik-Kollegen, gegen die er sich in der Soundtrack-Kategorie durchgesetzt hatte, vor allem John Williams für dessen Musik für den neuen "Star Wars"-Film.
Es gibt keinen großartigen Soundtrack ohne einen großartigen Film, der ihn inspiriert.
Seit den 1960er Jahren veröffentlichte Morricone über 450 Filmkompositionen, darunter etwa für Filme wie "Für eine Handvoll Dollar", "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Mission".
Von der Nominierung hatte Morricone kurz vor einem Konzert in Prag erfahren, sagte der 87-Jährige der Zeitung "Il Messaggero". Der Filmkomponist hatte nicht mit einer Oscar-Nominierung gerechnet, freue sich aber sehr über "diese Würdigung meiner langen und unzerstörbaren Liebe für das Kino". Quentin Tarantino hat es viel Mühe und Geduld gekostet, den Italiener überhaupt für seinen Western "The Hateful Eight" zu gewinnen. Es war die sechste Nominierung für Morricone.
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[The Hateful Eight] - 01 - L'Ultima Diligenza Di Red Rock (Intro Vers.)
Und das waren die anderen Nominierten in der Kategorie "Best Original Score":
"Bridge of Spies" ist seit langer Zeit ein Film von Steven Spielberg, bei dem John Williams nicht die Filmmusik geschrieben hat - und das nach Jahrzehnten der gemeinsamen Zusammenarbeit. Laut der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Variety" stand Williams aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung. In Thomas Newman hat Spielberg allerdings einen würdigen Ersatz für seine amerikanisch-deutsche Koproduktion mit Tom Hanks in der Hauptrolle gefunden. Kam auch 2015 ins Kino: Newmans Filmmusik zum neuen James Bond "Spectre".
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Thomas Newman - Homecoming (from "Bridge of spies" score)
Der Isländer ist spätestens seit letztem Jahr kein Unbekannter mehr, als er 2015 für die "Die Entdeckung der Unendlichkeit" einen Golden Globe in der Kategorie "Beste Filmmusik" gewann, für die er im selben Jahr auch seine erste Oscar-Nominierung erhielt. Jóhann Jóhannsson schreibt aber nicht nur für Filme, er veröffentlicht auch regelmäßig Alben als Solo-Künstler, hat für Theaterstücke und Fernsehserien komponiert und geht mit seiner Musik auf Tournee.
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*OSCAR NOMINATED SCORE* Sicario Visual Soundtrack - Jóhann Jóhannsson
Unfassbar, aber wahr: John Williams' Filmmusik zum siebten Teil der "Star-Wars"-Saga ist seine 50. Oscar-Nominierung. Unter den Filmschaffenden erhielt nur Walt Disney mehr Nominierungen, nämlich 59. Für den 83-Jährigen wäre es der sechste Academy Award, nach "Der weiße Hai", "E.T. - Der Außerirdische", "Schindlers Liste", "Anatevka" und 1978 für den ersten Star-Wars-Soundtrack.
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Star Wars: The Force Awakens - Trailer Music
Todd Haynes' Spielfilm nach dem Roman "Salz und sein Preis" von Patricia Highsmith erzählt die Liebesgeschichte zweier Frauen: Therese (gespielt von Rooney Mara) und Carol (gespielt von Cate Blanchett). "Carol" ist für insgesamt sechs Oscars nominiert, unter anderem in den Kategorien "Bester Film" und "Beste Hauptdarstellerin" (Blanchett). Für Cater Burwell, der sonst als Filmkomponist vor allem für die Coen-Brüder arbeitet, ist es die erste Oscar-Nominierung.
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Carter Burwell - CAROL (Opening Theme)