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Riccardo Muti tritt mit iranischen Musikern auf Freundschaftskonzert in Teheran

Der Dirigent Riccardo Muti wird am 6. Juli in Teheran ein Konzert mit Musikern des iranischen Sinfonieorchesters geben. Anlass ist der 20. Jahrestag des völkerverbindenden Musikprojekts "The Roads of Friendship", einer Konzertreihe des Ravenna-Festivals. Die Reise sei politisch von besonderer Bedeutung, so der italienische Dirigent.

Der Auftritt am 6. Juli findet im Rahmen des Ravenna Festivals statt, dessen Konzertreihe "The Roads of Friendship - Wege zur Freundschaft" den Dialog der Kulturen mithilfe der Musik fördern will. In den vergangenen Jahren fanden unter anderem Konzerte in Sarajevo, Beirut, Jerusalem oder Kairo statt. Am 8. Juli spielen die iranischen und italienischen Musiker ein weiteres Konzert im norditalienischen Ravenna.

Neben den iranischen Musikern treten beim Konzert in Teheran auch das von Riccardo Muti gegründete Luigi Cherubini Jugend-Orchester, der Chor der städtischen Bühnen aus Piacenza sowie die Sänger Piero Pretti, Luigi Salsi und Riccardo Zanellato auf. Auf dem Programm steht Musik von Giuseppe Verdi. 

Musik hat seit jeher eine vermittelnde Rolle gespielt.
Riccardo Muti

Die universelle Sprache der Musik

Die Reise nach Teheran habe auf politischer Ebene eine besondere Bedeutung, so Riccardo Muti. Die westliche Musik sei in vielen Weltteilen zu einem wichtigen kulturellen Erbe geworden, weil ihre Sprache universell sei, so der Dirigent. Er wolle während der Reisen im Rahmen des Völkerverständigungsprojekts Musiker aus den besuchten Ländern für die Konzerte in sein Orchester integrieren.

Iran - Schwierige Bedingungen für klassische Musik

Das Symphonieorchester Teheran | Bildquelle: Hadi Hirbodvash Das Sinfonieorchester Teheran | Bildquelle: Hadi Hirbodvash Die iranischen und italienischen Musiker würden mit ihren beiden Konzerten "Geschichte schreiben", wie das Ravenna Festival mitteilte. Auch von iranischer Seite wurden die beiden Konzerte begrüßt. Das Außen- und Kultusministerium sowie die für klassische Musik zuständige Rudaki Stiftung arbeiteten mit dem Ravenna Festival zusammen, um die Konzerte zu ermöglichen. Im Rahmen seiner Kulturreformen hat der moderate iranische Präsident Hassan Ruhani vor zwei Jahren das Teheraner Sinfonieorchester wiederbelebt.

Trotzdem gibt es immer wieder Schwierigkeiten: Der iranische Dirigent Ali Rahbari gab letztes Jahr seine Position als Leiter des Sinfonieorchesters in Teheran nach nur einem Jahr auf. Als Grund nannte er die unmöglichen Arbeitsbedingungen im Land.

2015 plante Daniel Barenboim mit der Berliner Staatskapelle ein ähnliches Konzert in Teheran. Als Israeli war der Dirigent im Iran aber nicht willkommen - das Projekt scheiterte.

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