Richard Strauss ist jetzt im Internet stärker präsent: Sowohl die Landesbibliothek Dresden als auch die Bayerische Staatsbibliothek in München haben ihre digitalen Strauss-Sammlungen online gestellt. Dokumente zu Leben und Werk des Komponisten sind dort für jedermann zugänglich. Möglich wurde das, weil 70 Jahre nach dem Tod von Richard Strauss der Urheberschutz für seine Werke ausgelaufen ist.
Bildquelle: picture alliance / Mary Evans Picture Library
70 Jahre nach dem Tod endet der Urheberschutz. Damit werden die Werke gemeinfrei. Im Falle des 1949 gestorbenen Richard Strauss heißt das nun, dass viele Schätze nun im Internet bewundert werden können. Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, kurz SLUB, hat ihre Strauss-Sammlung im Internet veröffentlicht. Enthalten sind auch Quellen, die bei der Staatskapelle Dresden aufbewahrt werden. Auch die Bayerische Staatsbibliothek, die über den weltweit größten Strauss-Bestand in öffentlichem Besitz verfügt, zeigt ihre Schätze im Netz. Die Handschriften stehen dort jetzt nahezu vollständig zur Verfügung.
Bildquelle: Annemarie Grohmann/SLUB Dresden Das Interesse am Werk des Komponisten könne so steigen, hoffen die Verantwortlichen etwa in Dresden. Die Internet-Sammlung soll im Laufe des Jahres noch weiter ausgebaut werden, kündigte die Leiterin der Musikabteilung Barbara Wiermann an. Zu sehen sind u.a. autographe Skizzen – etwa zu den Opern "Die Ägyptische Helena" und "Die schweigsame Frau" –, Briefe von Richard Strauss sowie Bühnenskizzen und Kostüme zur Uraufführung des "Rosenkavalier" an der Semperoper. Die Sammlung enthält außerdem 320 Tonaufnahmen von Strauss-Interpretationen.
Auch die Bayerische Staatsbibliothek ergänzt ihren Strauss-Bestand ständig. Bereits zu Lebzeiten des Komponisten begann sie damit, Dokumente zu sammeln. Momentan verfügt sie über etwa 65 Musikautographen sowie 2.000 Briefe und Dokumente von Richard Strauss. München war der Geburtsort des Komponisten. Sein Leben lang empfand Straus eine enge Bindung an München und Bayern.
Richard Strauss war aber auch Dresden sehr verbunden, obwohl er dort nie eine Wohnung besaß. Etliche seiner Opern wurden in den Dresden uraufgeführt. Mehr als 60 Besuche in der Stadt sind nachgewiesen. Noch heute wird Strauss insbesondere von der Dresdner Staatskapelle und der Semperoper ganz besonders verehrt.
Die Dresdner Strauss-Dokumente sind über die Website der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) abrufbar.
Die Handschriften der großen Strauss-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek sind über die Website der Bayerischen Staatsbibliothek recherchierbar. Dort finden sich auch die Handschriften von Hans Pfitzner, die ebenfalls nun rechtefrei sind. Auch Pfitzner ist 1949 gestorben.
Sendung: Allegro am 28. Januar 2020 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (1)
Samstag, 01.Februar, 11:55 Uhr
Hartmut Haenchen
Liebe der Danae
Ich freue mich „mein“ Skizzenheft von „Liebe der Danae“ jetzt hier wiederzusehen. Ich habe es der SLUB geschenkt. Solche Schätze gehören in öffentliche Hand.