Elektra, Così fan tutte, Jedermann: Die Salzburger Festspiele haben heuer einiges zu bieten. Insgesamt neunzig Vorstellungen hat Intendant Markus Hinterhäuser für die Salzburger Festspiele in Corona-Zeiten auf die Beine gestellt. Eigentlich waren zweihundert Veranstaltungen geplant, nicht alles ließ sich wegen Corona in diesem Jahr weiterführen. Jetzt wurde das Programm vorgestellt, mit Opernaufführungen und Konzerten. Alle Vorstellungen finden ohne Pause statt sowie ohne Gastronomie.
Während andernorts Festspiele ausfallen gehen die Salzburger Festspiele in die Vollen. Natürlich ist auch hier einiges der aktuellen Corona-Situation zum Opfer gefallen. Aber insgesamt neunzig Vorstellungen, die Intendant Markus Hinterhäuser für die Salzburger Festspiele in Corona-Zeiten auf die Beine gestellt hat, sind durchaus einzigartig, obwohl die Festspiele heuer eigentlich zweihundert Termine bieten wollten.
Zwei Opern-Neuproduktionen mit den Wiener Philharmonikern werden sicher großes Interesse auf die ziehen: so Richard Strauss' "Elektra, inszeniert von Krzysztof Warlikowski. Am Pult steht Franz Welser-Möst. Diese Inszenierung war bereits vor Corona geplant. Neu im Programm ist "Così fan tutte" von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Regisseur wurde Christoph Loy verpflichtet, es dirigiert Joana Mallwitz.
Auch Gastorchester, die wegen Corona länger nicht gereist sind, sind in Salzburg dabei: von den Berliner Philharmonikern unter Chefdirigent Kirill Petrenko über das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim bis hin zum ORF Radio-Symphonieorchester unter der Leitung von Kent Nagano.
Igor Levits Zyklus mit sämtlichen 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven dürfte ebenfalls ein Highlight der Salzburger Festspiele werden. Levit, der derzeit auch mit seinem BR-KLASSIK-Podcast "32 x Beethoven" für Furore sorgt, spielt die Sonaten in Salzburg an acht Abenden.
Wir sind froh, dass wieder Zusammenkünfte zwischen Künstlern und Publikum stattfinden und wir gemeinsam etwas erleben können.
Außerdem finden sich im Programm der Salzburger Festspiele unter anderem Kammerkonzerte, Solistenkonzerte, Liederabende sowie auf dem Domplatz der "Jedermann". Gespielt wird alles ohne Pause und ohne Gastronomie.
Möglich wurde das Programm in Salzburg durch lockerere Corona-Regeln als in Deutschland. Zwischen den Zuschauern muss ein Meter Abstand gehalten oder ein Sitzplatz freigelassen werden. Im Großen Festspielhaus wird sich so also ein Schachbrettmuster im Publikum ergeben. Ausnahmen von der Abstandsregel sind möglich, wenn Maske getragen wird – das gelte auch etwa für Proben. Gemeinsame Haushalte sollen zusammensitzen dürfen. Und: Ab 1. August sind in Österreich mit Sondergenehmigung Veranstaltungen für bis zu 1.000 Personen wieder möglich.
Trotzdem gibt es in diesem Jahr einige Besonderheiten wegen der Ausbreitung des Corona-Virus und den damit verbundenen Maßnahmen. So müssen auch vor Ort Hygiene-Bestimmungen eingehalten werden, damit das Ansteckungsrisiko minimiert wird: "Die Abstandsregeln in Österreich werden glücklicherweise etwas großzügiger ausgelegt, als in Deutschland. Sonst wäre das nicht möglich", sagt Markus Hinterhäuser. Der Intendant freut sich, dass es auf diese Weise zumindest in Salzburg auf den Bühnen nicht weiter still bleibt.
Dieses Jahr feiern die Salzburger Festspiele hundertjähriges Bestehen. Wegen der Corona-Krise können aber etliche Vorstellungen des Jubiläums-Programms erst im nächsten Jahr stattfinden. So wird die geplante Inszenierung des "Don Giovanni" durch Romeo Castellucci mit Teodor Currentzis als Dirigent erst 2021 zu sehen sein, genauso wie die Inszenierung der "Maria Stuart".
Mehr Informationen zum Programm auf der Website der Salzburger Festspiele.
Sendung: Leporello am 9. Juni 2020 ab 16.05 Uhr in BR-KLASSIK