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Quatuor Ébène mit eigener Akademie Eine Perspektive für den Nachwuchs
Das Quatuor Ébène kümmert sich um den Nachwuchs: An der Hochschule für Musik und Theater München sind die vier Musiker im Rahmen der neu gegründeten Ébène Quartet Academy für den Aufbau einer Streichquartett-Klasse verantwortlich. Cellist Raphaël Merlin erklärt, was es damit auf sich hat.
Bildquelle: © Julien Mignot
"Als Lehrer wollen wir nichts forcieren, sondern die Schüler mit verschiedenen Vorschlägen einladen", sagt Raphaël Merlin im BR-KLASSIK-Interview. Er spielt Cello beim Quatuor Ébène, das sich im Rahmen der Ébène Quartet Academy zukünftig um den Streichquartett-Nachwuchs kümmern möchte. "Selbst zwischen uns gibt es oft sehr verschiedene Sichtweisen", sagt Merlin über das Musizieren im Quartett. "Diese verschiedenen Meinungen wollen wir pädagogisch sichtbar machen". In mehreren Meisterkursen will das Quatuor Ébène die Ausbildung junger Streichquartette unterstützen und deren Werdegang begleiten.
Professur für Streicher-Kammermusik
Gekoppelt ist die neu gegründete Akademie an die Hochschule für Musik und Theater in München. Hier unterrichtet Raphaël Merlin bereits seit dem Wintersemester Streicher-Kammermusik. Für den Cellisten, der in Paris lebt, ist der aktuelle Corona-Lockdown eine logistische Herausforderung: "Sofern es mit den Zügen erlaubt ist, fahre ich derzeit alle drei Wochen für den Unterricht nach München", sagt Merlin.
Alle Musiker sind gerade unter Druck.
Angespannte Situation wegen Pandemie
Den vier Musikern vom Quatuor Ébène, das 2004 den ARD Musikwettbewerb gewann, geht es in der derzeitigen Situation angesichts der Corona-Pandemie vergleichsweise gut, da sie im vergangenen Jahr sowieso ein Sabbatjahr ohne Auftritte geplant hatten: "Im Vorfeld des Beethoven-Jahres haben wir so viele Konzerte gespielt. Wir wussten, dass wir danach eine Pause brauchen." Raphaël Merlin berichtet, dass viele Musikerinnen und Musiker aktuell aber wegen fehlender Auftrittsmöglichkeiten unter großem Druck stehen. Er hofft, dass er gemeinsa mit seinen Kollegen vom Quatuor Ébène jungen Streichquartetten in dieser schwierigen Zeit eine Perspektive und neue Impulse geben kann.
Das Quatuor Ébène
1999 hat sich das französische Quatuor Ebène am Konservatorium von Boulogne-Billancourt südwestlich von Paris zusammengefunden. Fünf Jahre später gewannen die Musiker den Internationalen ARD-Musikwettbewerb und stiegen damit in die Weltspitze auf. An der Bratsche gab es seit der Gründung zwei Wechsel. Zuletzt kam Marie Chilemme dazu.
Sendung: "Leporello" am 25. Januar ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK.
