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Zum Tod von Papst Benedikt XVI. Erinnerungen an einen Musikverehrer

Als "Mozart der Theologie" hat der ehemalige Kölner Erzbischof Meisner den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu seinem 80. Geburtstag bezeichnet. Seine Theologie sei nicht nur wahr und gut, sondern auch schön. Eine wichtige Rolle spielte in seinem Leben aber auch die Musik. Am 31. Dezember ist Benedikt XVI. verstorben.

Der bayerische Papst | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Eines durfte nicht fehlen, als Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 in den Vatikan umgezogen ist: sein Klavier. Zwar soll es bei der Anlieferung einige Probleme gegeben haben, das Instrument wollte weder durch das enge Treppenhaus noch durch die Fenster passen. Auch hatte Papst Benedikt während seiner Amtszeit verständlicherweise wenig Zeit, sich dem Spielen zu widmen. Doch ab und zu konnte man ihn beobachten – beim Klavierspielen.

Papst Benedikt XVI. – der Klassikfan

Gelernt hatte der junge Benedikt das Klavierspielen bei den Franziskanerinnen im Kloster Au bei Aschau am Inn. Eine Prägung fürs Leben. Papst Benedikt XVI. war leidenschaftlicher Klassik-Fan. Regelmäßig verwandelte sich die Audienzhalle während seiner Amtszeit in einen Konzertsaal für fulminante Musikdarbietungen. Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester, Christian Thielemann mit den Münchner Philharmonikern, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und der BR-Chor unter der Leitung von Mariss Jansons – um nur einige zu nennen; sie alle haben dem Papst auf musikalische Weise die Ehre erwiesen.

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2022

Benedikt XVI. beim Klavierspielen

"Etwas Lösendes und Reinigendes"

Stationen von Papst Benedikt XVI.

Lesen Sie hier mehr über das Leben von Joseph Ratzinger. Aktuelle Meldungen und Informationen gibt es jederzeit unter br24.de.

Mozart ist schön wie die Schöpfung schön ist.
Papst Benedikt XVI.

Benedikts Lieblingskomponist: Mozart

Auch Oboist Albrecht Mayer hat dem Papst vorgespielt, insgesamt vier Mal, auch nach dessen Rücktritt 2013. Über den Klang der Oboe sagte der emeritierte Papst: "Es war bewegend, wie aus einem Stück Holz ein ganzer Kosmos von Musik entströmt: das Abgründige und das Heitere, das Verspielte und das Ernste." Josef Ratzinger wusste die Musik zu schätzen und Oboist Albrecht Mayer erinnert sich, dass er vor allem die Musik von Bach und Mozart hören wollte. "Mozart ist schön wie die Schöpfung schön ist." So soll sich Papst Benedikt XVI. über Mozarts Musik geäußert haben.

Bildquelle: Bayerischer Rundfunk 2022

Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Vatikan 2007

Bruder Georg Ratzinger und die Regensburger Domspatzen

Eines gehörte für Papst Benedikt zusammen: Weihnachten und die Regensburger Domspatzen. Es gab kein heiliges Fest ohne die Weihnachts-CD des Knabenchors. Geleitet hat ihn von 1964 bis 1994 Georg Ratzinger, der Bruder des Papstes. 30 Jahre, die einen düsteren Schatten über die Tradition des Knabenchors werfen. Schilderungen ehemaliger Domspatzen beschreiben Georg Ratzinger als einen cholerischen Chorleiter, der auch vor sexuellem Missbrauch die Augen verschlossen haben soll. Ratzinger wollte von diesen Vorwürfen nichts wissen. Dennoch verhalf sein Engagement in Regensburg dem Chor mit seinem unverwechselbaren Klang zu internationaler Anerkennung. Die Liebe zur Musik hat er mit seinem Bruder Papst Benedikt XVI. geteilt.

Kommentare (1)

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Samstag, 31.Dezember, 11:23 Uhr

Gertrud Rudhart

RIP , Sehr geehrter bayerischer Papst

Im dankbaren Gebet für immer verbunden durch unseren lieben Heiland…

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