"contrapunkt" vom 18. April 2013
Folge 39 - Korea – Ein Land, Zwei Welten
Den Umgang mit einem geteilten Land teilten über lange Jahre die Deutschen mit den Koreanern. Wir wuchsen auf mit der Gewissheit, dass es zwei Deutschlands gab. Dann kam 1989. Korea ist ein Land, das seit nunmehr über fünfzig Jahren mit der Teilung lebt. Der Koreakrieg, dessen Ende sich am 27.7.1953 in diesem Jahr zum 60sten mal jährt, war der erste militärische Konflikt des Kalten Krieges. Nordkoreaner und Chinesen auf der einen Seite und Südkoreaner unterstützt von UNO- und US-Truppen auf der anderen Seite, eroberten abwechselnd das ganze Land. Das ist der Unterschied: Korea hat mit einer Teilung zu leben, die durch einen Bürgerkrieg verursacht ist. Und seither gehen auch kulturell beide Koreas ihren Weg. Südkorea hat längst seine eigenen Themen und sein eigenes standing gefunden, wie es zuletzt der auf den vergangenen Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen preisgekrönte Film "Pietà" von Kim Ki-duk eindrucksvoll demonstrierte. Nordkorea macht immer wieder als "böser Bube" der Weltgemeinschaft säbelrasselnd auf sich aufmerksam, obwohl sich auch dieses Land zu wandeln scheint. Es diskutieren Alexander Liebreich (Dirigent), Jin-Ah Kim (Musikwissenschaftlerin) und Hoo Nam Seelmann (Journalistin). Mitglieder des Münchener Kammerorchesters und Il-Ryun Chung (Changgu) spielen Stücke von Isang Yun, Myung-Sun Lee und Il-Ryun Chung.