Bildquelle: © Torsten Hönig
Leipzig, Peterskirche
Mit einem ebenso erschütternden wie eindringlichen Programm erinnern MDR-Rundfunkchor und MDR-Sinfonieorchester in der Leipziger Peterskirche an das Ende des Ersten Weltkrieges vor genau 100 Jahren. Die musikalische Leitung hat Alexander Shelley.
Am 11. November 1918 atmet die Welt auf: Ein erster Waffenstillstand beendet Kriegshandlungen von bis dato ungekannter Brutalität und Grausamkeit. Der Erste Weltkrieg, der vier Jahre lang seinen Tribut gefordert hat, ist zu Ende. Not, Elend und Schmerz hat er über Europa gebracht. 17 Millionen Menschen sind ihm zum Opfer gefallen. Der Schrecken und die Schockstarre, die er bei der Bevölkerung auslöste, finden jedoch längst noch kein Ende und wollen auf allen Ebenen verarbeitet werden. Nicht wenige Künstler jener Generation, die den Krieg teils aktiv an der Front miterleben mussten, widmen sich in ihren Werken dieser Traumatisierung durch den Krieg. "Dir brach die Nacht schon ein", vertont nach Hermann Hesse etwa Walter Braunfels bereits im ersten Kriegsjahr – im Angesicht des Sterbens, das er selbst als Soldat mit ansehen muss. 1919 widmet Gustav Holst seinen im Krieg gefallenen Freunden eine "Ode to Death", die jedoch die Zuversicht ausstrahlt, dass nicht zuletzt Toleranz die Menschheit heilen kann.
Samuel Hasselhorn | Bariton |
MDR-Sinfonieorchester | |
MDR-Rundfunkchor | |
Dirigent | Alexander Shelley |
Max Reger | "Totenfeier" - Satz eines unvollendeten lateinischen Requiems op. 145a |
Rudi Stephan | Musik für Orchester (in einem Satz) |
Walter Braunfels | Auf ein Soldatengrab op. 26 |
Gustav Holst | Ode to Death op. 38 |
Ernest Farrar | Heroic Elegy op. 36 |
Samuel Barber | Agnus Dei op. 11 für Chor a cappella (nach dem 2. Satz Adagio aus dem Streichquartett Nr. 1 h-Moll op. 11) |