Bildquelle: © Marco Borggreve
München, Herkulessaal
Der 1987 geborene amerikanische Dirigent Joshua Weilerstein sprang im März 2024 beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks als Dirigent ein und überzeugte vom Fleck weg mit einem fulminanten Konzert. Vilde Frang begeisterte als Solistin im frech-verspielten Violinkonzert von Igor Strawinsky. Anschließend erfüllte Schostakowitschs fünfte Symphonie den Münchner Herkulessaal.
Schostakowitschs fünfte Symphonie geriet zu einem eindringlichen, virtuos ausgeführten Zeugnis eines Komponisten, dessen Kreativität sich unter den Zwängen des stalinistischen Regimes Bahn brach zu einer höchst persönlichen, formal akzeptierten, innerlich kompromisslosen Klangsprache. 1937 wurde das Werk uraufgeführt.
Den Konzertabend eröffnete die norwegische Geigerin Vilde Frang mit dem neoklassisch-aufmüpfigen Violinkonzert von Igor Strawinsky. Hier spielt der Komponist mit Klischees des virtuosen Solokonzerts von Barock bis Romantik, schrägt die Harmonik an, verhakt die Rhythmen ins Groteske und treibt die Virtuosität auf die Spitze - ein artifizielles Spiel mit historischen Gesten und Figurationen. Vilde Frang bringt das mit spürbarem Spaß und mitreißender Geigenbeherrschung auf die Bühne. Jubel im Münchner Herkulessaal!
Vilde Frang | Violine |
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | |
Dirigent | Joshua Weilerstein |
Igor Strawinsky | Violinkonzert D-Dur |
Dmitrij Schostakowitsch | Symphonie Nr. 5 |