Jedes Jahr an Pfingsten findet in Marktoberdorf im Allgäu ein internationales Chorfestival statt. Dabei wechseln sich zwei Veranstaltungen in jährlichem Wechsel ab: Musica Sacra International und der Internationale Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf. Beide Modfestivals verstehen sich als Veranstaltungen der interkulturellen und interreligiösen Begegnung, das überregional von Bedeutung ist.
Bildquelle: Musica Sacra
1989 gründete Dolf Rabus in Marktoberdorf den Internationalen Kammerchor-Wettbewerb. Wenig später kam die Idee auf, den Wettbewerb alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Festival Musica Sacra International durchzuführen. Bei diesem wird Musik der fünf Weltreligionen in Marktoberdorf aufgeführt. Der Schwerpunkt liegt auf der Chormusik. Buddhisten, Christen, Hindus, Juden und Muslime musizieren zum Teil sogar zusammen. Ziel des Modfestivals ist es, neben der musikalischen Begegnung auch tiefere Einblicke in Religionen zu bekommen. Umrahmt wird das Festival durch Vorträge, spezielle Schulprojekte und religiöse Veranstaltungen.
Der Internationale Kammerchor-Wettbewerb lockt alle zwei Jahre Laienchöre aus den verschiedensten Ländern nach Marktoberdorf. Auch wenn hier der musikalische Ehrgeiz im Vordergrund steht, ist den Veranstaltern eine freundschaftliche Begegnung der Chöre untereinander ein Anliegen. Neben den Wettbewerbsrunden werden hier auch Meisterkurse für Chorleiter angeboten. Nach dem Tod von Dolf Rabus wurde 2014 Jürgen Budday Künstlerischer Leiter des Wettbewerbs.
Der Bayerische Rundfunk sieht es als Teil seines Bildungs- und Kulturauftrags, sowohl das musikalische Erbe anderer Kulturen seinen Hörern zugänglich zu machen, als auch die Arbeit in der Laienmusikszene zu fördern. So berichtet BR-KLASSIK beispielsweise in Sendeformaten wie "Musik der Welt" über das Festival Music Sacra International. Weitere Berichterstattungen über dieses Festival sowie über den Kammerchor-Wettbewerb sendet BR-KLASSIK in seinen aktuellen Magazinen "Allegro", "Leporello" und "Piazza".