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Der Cellist Julian Steckel Unglaublicher Bewegungsdrang

Bei Schumann ist es nicht die Virtuosität, die zählt, sondern der Ausdruck, sagt der Cellist Julian Steckel. Am 22. Februar gibt der 34-Jährige mit Schumanns Cellokonzert a-Moll sein Debüt bei den Münchner Philharmonikern.

Bildquelle: Marco Borggreve

Interview

Der Cellist Julian Steckel

Bodenständig und sympathisch - so wirkt Julian Steckel, wenn er mit seinem Cello die Bühne betritt. Seit dem ARD-Wettbewerb vor sechs Jahren kann sich der heute 34-jährige vor Konzertverpflichtungen kaum retten. In der ersten Zeit nach dem Wettbewerb habe er über 100 Konzert im Jahr gespielt, erzählt er.

Insgesamt muss ich mich eher selbst bremsen, weil mir das Reisen und das Spielen wahnsinnig viel Spaß macht.
Julian Steckel

Neben seinem Leben als Solist und Kammermusiker unterrichtet er seit 2011 als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Für Steckel eine beglückende Kombination. Er selbst war Schüler bei so prominenten Cellisten wie Gustav Rivinius, Boris Pergamenschikov oder Heinrich Schiff. Was Steckel seiner Celloklasse mitgeben will, ist vor allem die Kommunikation mit den Zuhörern: "Wir haben dem Publikum etwas zu geben. Wir Musiker spielen ja nicht für uns selbst, sondern für die Menschen, die ins Konzert gehen."

Julian Steckels musikalisches Talent kommt nicht von ungefähr. Seine Mutter spielt Klavier, der Vater Violine und Viola. Seine Geschwister hatten sich ebenfalls Klavier, Bratsche und Geige als Instrumente ausgesucht. Nur das Cello war noch nicht "vergeben", erinnert sich Steckel. "Für mich war Cello gut, weil ich mich darauf als Kind richtig austoben konnte. Ich hatte immer einen unglaublichen Bewegungsdrang, war viel draußen und hab' Fußball gespielt. Wenn ich da eine winzig kleine Violine in die Hand gedrückt bekommen hätte, hätte ich sie vielleicht zersägt."

Schumanns Cellokonzert ist sehr unbequem zu spielen.
Julian Steckel

Am Montag gibt Julian Steckel sein Debüt bei den Münchner Philharmonikern. Auf dem Programm steht Robert Schumanns Cellokonzert in a-Moll. Kein virtuoses Stück im herkömmlichen Sinn, so Steckel, aber gerade deshalb eine Herausforderung für Cellisten. "Schumann hat sich nicht darum geschert, wie er etwas schreibt, damit der Solist glänzen kann. Ihm ging es nicht darum, Technik zu zeigen, sondern um den Ausdruck."

Julian Steckel bei den Münchner Philharmonikern

Montag, 22. Februar 2016, 20 Uhr
Dienstag, 23. Februar 2016, 19 Uhr
München, Philharmonie am Gasteig

Werke von Francisco Coll, Robert Schumann und Ludwig van Beethoven

Julian Steckel, Violoncello
Münchner Philharmoniker
Leitung: Gustavo Gimeno

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