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Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks

Patrick Hahn dirigiert Andrew Lloyd Webber: Requiem

Als Musical-Komponist von »Cats« oder »The Phantom of the Opera« ist Andrew Lloyd Webber weltberühmt, aber auch sein Requiem hat es zu internationaler Beachtung gebracht. Der Konzertmitschnitt vom Juni 2023 anlässlich des 75. Geburtstags von Webber entstand in der Münchner Herz-Jesu-Kirche. Zu hören sind der BR-Chor und das Münchner Rundfunkorchester, begleitet von einem ausgesuchten Solistenensemble unter der Leitung von Patrick Hahn.

Andrew Lloyd Webber: Requiem
Münchner Rundfunkorchester, Chor des Bayerischen Rundfunks, Patrick Hahn | Bildquelle: BR

Bildquelle: BR

Ausgezeichnet mit einem Grammy Award ist das zeitgenössisch-klassische Meisterwerk von 1985 mit seiner großen klanglichen Geste dem Gedenken an Webbers verstorbenen Vater gewidmet. Die Aufzeichnung eines Konzerts des Münchner Rundfunkorchesters vom 15. Juni 2023, einer Hommage an den britischen Komponisten, der im März 2023 seinen 75-jährigen Geburtstag feierte, wird nun von BR-KLASSIK auf CD vorgelegt. Im Live-Mitschnitt aus der Münchner Herz-Jesu-Kirche singt der Chor des Bayerischen Rundfunks, begleitet von einem ausgesuchten Solistenensemble unter Leitung des Ersten Gastdirigenten Patrick Hahn.
Die Verwunderung war groß, als Andrew Lloyd Webber 1985 mit seinem Requiem an die Öffentlichkeit trat. Zwar waren klassischen Komponisten immer wieder Ausflüge in die Sphären der „leichten Muse“ gelungen – vom Musical oder von der Operette führte dagegen kaum ein Weg in die hehren Höhen der Kirchenmusik. Dass Franz von Suppè neben Operetten auch ein Requiem schrieb, hat Seltenheitswert. Lloyd Webbers Karriere im „ernsten“ Fach wurde ihm jedoch in die Wiege gelegt: Sein Vater William Lloyd Webber (1914–1982) hatte sich aus bescheidenen Verhältnissen zu einem der führenden Kirchenmusiker seiner Zeit hochgearbeitet. Er förderte die klassische Ausbildung seiner Söhne Andrew (* 1948) und Julian (* 1951), eines ausgezeichneten Cellisten. Andrew fand sein Betätigungsfeld in der Unterhaltungsbranche.

Sein für den Eurovision Song Contest geschriebener Song Try it and see (1969) wurde noch kein Hit. Doch aus einer Pop-Kantate entwickelt er sein erstes Erfolgsstück Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat (1968), aus dem Konzeptalbum Jesus Christ Superstar, in dem auch Try it and see eine neue Bleibe fand, das gleichnamige Rockmusical (1971). Mit Evita (1976), Cats (1981), Starlight Express (1984) und The Phantom of the Opera (1986) bewies Lloyd Webber Mal für Mal sein Gespür für zeitgemäße Stoffe, die sich für eine neuartige, ein breites Publikum ansprechende Realisierung eigneten. Mitte der 1980er-Jahre war er der kommerziell erfolgreichste Musical-Komponist.
Da das Requiem im anglikanischen England seit der Reformation abgeschafft war, musste der Komponist keine Rücksicht auf liturgische Funktionalität oder Kirchentauglichkeit nehmen. Verdi hatte bewiesen, dass die Texte der lateinischen Totenmesse eine ausgezeichnete Vorlage für große Oper abgaben. Und Vorbild für die lyrische Dimension mit Hitpotenzial fand Lloyd Webber etwa bei Gabriel Fauré. Die Texte wurden mit Sinn für Dramaturgie umdisponiert. Der wiederholte Einschub der prägnanten Zeilen „Requiem aeternam“ und Dies irae erzielte leitmotivische Verzahnung und charakteristische Grundierung. Das theatralische Potenzial der Sequenz (Dies irae) wurde – wie zuvor bei Verdi – zu einem mehrteiligen Spektrum menschlicher Gefühle im Angesicht von Tod und Jüngstem Gericht ausgebreitet. Lloyd Webbers Requiem erlebte seine Uraufführung am 24. Februar 1985 in der Saint Thomas Church in New York, mit dem Tenor Plácido Domingo, der Crossover-Sopranistin Sarah Brightman, Lloyd Webbers damaliger Frau, und dem Knabensopran Paul Miles-Kingston unter Leitung von Lorin Maazel.

Samuel Barbers eindringliches Adagio for Strings, mit dem das Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Patrick Hahn die neue CD vervollständigt, wurde vom 1.–3. Dezember 2021 im Studio 1 des Bayerischen Rundfunks aufgezeichnet.

BR-KLASSIK 900352

Andrew Lloyd Webber (* 1948)
Requiem
Live-Aufnahme: München, Herz-Jesu-Kirche, 13.-15. Juni 2023

Samuel Barber (1919 - 1981)
Adagio for Strings 2. Satz aus dem Streichquartett Nr. 1 h-Moll, op. 11 in der Fassung für Streichorchester
Studio-Aufnahme: München, Studio 1, BR, 1.-3. Dezember 2021

Solisten aus dem Tölzer Knabenchor: Florian Markus / Henrik Brandstetter Knabensopran
Ursula Richter
Einstudierung
Soraya Mafi
Sopran
Benjamin Bruns
Tenor

Chor des Bayerischen Rundfunks
Florian Benfer
Einstudierung

Münchner Rundfunkorchester
Patrick Hahn
Dirigent

Erhältlich im Handel und auf BR-shop.de

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Andrew Lloyd Webber Requiem - Patrick Hahn Chor des Bayerischen Rundfunks Münchner Rundfunkorchester

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