BR-KLASSIK
Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks
Gustav Mahlers zweite Symphonie, die auch als „Auferstehungssymphonie“ bezeichnet wird, ist ganz Ausdruck von Mahlers existenziellem Ringen – was sich in ihrer Form und ihrer überwältigenden Klanglichkeit nachvollziehen lässt. In dieser Liveaufnahme von 2011 dirigiert Mariss Jansons den Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Es singen Anja Harteros und Bernarda Fink.
Bildquelle: BR
Gustav Mahlers zweite Symphonie sollte jedes bekannte Format sprengen – und sie sollte sich mit den großen Sinnfragen auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen.“ – so der Komponist. Ähnliche Fragen beschäftigten ihn ein Leben lang, besonders stark während der Zeit als Hamburger Opernkapellmeister. Die zweite Symphonie, die auch als „Auferstehungssymphonie“ bezeichnet wird, ist ganz Ausdruck von Mahlers existenziellem Ringen – was sich in ihrer Form und ihrer überwältigenden Klanglichkeit nachvollziehen lässt.
Die Entstehungsgeschichte der Symphonie erstreckte sich über mehrere Jahre; sie entstand zwischen 1888 und 1894. Im September 1888 war der erste Satz, der zu diesem Zeitpunkt noch den Titel „Totenfeier“ trug, bereits abgeschlossen. Der zweite und dritte Satz entstanden erst 1893 und das gesamte Werk konnte Mahler dann 1894 fertigstellen. Die Idee zum Finalsatz, der die Idee der Auferstehung vertont, kam ihm laut eigener Aussage 1894 während der Totenfeier für den Dirigenten
Hans von Bülow in der Hamburger St. Michaelis-Kirche. Zeitgleich arbeitete er an den Liedern aus „Des Knaben Wunderhorn“, von denen er das Lied „Des Antonius von Padua Fischpredigt“ instrumental und das Lied „Urlicht“ vokal in der Sinfonie wiederverwendete. Das Werk folgt, wie die meisten Symphonien Mahlers, dem Motto „Per aspera ad astra“ (Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen). Ausgehend von einem Trauermarsch im Hauptthema des Kopfsatzes – dem Vorüberziehen eines drangvollen, von Tatkraft, Schmerz, Schicksal und nur kurzen schönen Momenten bewegten Lebens – schließt die Symphonie in einem triumphalen Auferstehungssatz: Mahlers pointierter Zusammenfassung des gesamten Meisterwerks, welcher er Klopstocks Gedicht „Auferstehung“ zugrunde legte. Dieses Finale ist Mahlers längster Symphoniesatz überhaupt.
Die Uraufführung der vollständigen Symphonie fand am 13. Dezember 1895 in Berlin unter Mahlers Leitung statt; vorher (am 4. März 1895) hatte er bereits die ersten drei Sätze aufgeführt. Die Uraufführung der zweiten Symphonie fand somit erst nach derjenigen der dritten statt. Die Reaktionen waren anfangs verhalten, doch heute gilt das Werk als eine der beliebtesten Symphonien Mahlers. – Das Münchener Konzertereignis vom Mai 2011 gibt es bei BR Klassik auf CD – die hochkarätig besetzte und herausragende Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des symphonischen Repertoires der Spätromantik.
Anja Harteros,Sopran
Bernarda Fink, Alt
Chor des Bayerischen Rundfunks
Michael Gläser, Einstudierung
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons, Dirigent
Booklet: Deutsch / Englisch
Produktnummer: 900167
Total Time: 80:56