BR-KLASSIK
Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks
Unter der Leitung des jungen tschechischen Dirigenten Jakub Hrůša spielte das Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Josef Suks „Asrael“-Symphonie im Oktober 2018 bei Konzerten in der Münchner Philharmonie im Gasteig, welche für die vorliegende CD mitgeschnitten wurden. Diese Aufnahme wurde im März 2020 mit dem supersonic pizzicato ausgezeichnet.
Bildquelle: BR
„Josef Suk war in der tschechischen Komponistengeneration nach Antonín Dvořák wohl derjenige, der stilistisch den weitesten Weg zurückgelegt hat, und sicherlich neben Leoš Janáček derjenige, der am ehesten Anspruch auf Weltgeltung hat“, so der Musikwissenschaftler Ludwig Finscher in seinem Lexikonartikel in „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“, dem Standardwerk der Musikhistorie schlechthin. Dass die Musik Suks, eines der bedeutendsten Symphoniker Böhmens, in westeuropäischen Konzertsälen nur wenig präsent ist, sollte sich schleunigst ändern. Mit der vorliegenden Aufnahme seiner zweiten Symphonie mit dem Beinamen „Asrael“ hält BR KLASSIK ein starkes Plädoyer für die eindrucksvoll-überzeugende Musik des Geigers und Komponisten.
Josef Suk, anfangs Geiger, wurde 1891 Meisterschüler des bereits weltberühmten Dvořák, wurde regelmäßig in dessen Landhaus eingeladen und verliebte sich dort in die Tochter seines Lehrers, mit der er sich vermählte. – Die „Asrael“-Symphonie entstand nach Dvořáks Lebensende; der Tod seiner eigenen Ehefrau gab ihr eine neue Wendung (beiden ist das Werk gewidmet). Der Untertitel verweist auf den Todesengel der islamisch-persischen Mythologie: Asrael ist ein geheimnisvoller Begleiter der Seele vom Diesseits ins Jenseits. – Suk entwickelte eine eigene musikalische Sprache, in welche die Solo-Violine häufig eingebunden ist (hier im beruhigten Mittelteil des Andante): die Geige war sein Instrument; bis 1933 musizierte er auf ihr im „Böhmischen Streichquartett“. Bewusst griff er die Tradition einer „Schicksals-Symphonie“ auf, seit Beethovens Fünfter mit der Tonart c-Moll verbunden, die sich am Ende nach Dur lichtet. Seit ihrer Uraufführung am 3. Februar 1907 im Prager Nationaltheater gilt „Asrael“ als Suks bedeutendste Symphonie und als visionärer Blick in die Zukunft.
Für das glühende Plädoyer sorgt die Interpretation des jungen tschechischen Dirigenten Jakub Hrůša, seit 2016 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, ferner erster Gastdirigent des Londoner Philharmonia Orchestra und der Tschechischen Philharmonie. Mit ihm am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks erklang Suks „Asrael“-Symphonie im Oktober 2018 bei Konzerten in der Münchner Philharmonie im Gasteig, welche für die vorliegende CD mitgeschnitten wurden.
Josef Suk: Symphonie Nr. 2 c-Moll, op. 27 Asrael
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Jakub Hrůša
1 CD - Total time: 62'43 min.
BR-KLASSIK 900188
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