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Das CD-Label des Bayerischen Rundfunks

Mariss Jansons dirigiert Bruckner Symphonie Nr. 8 c-Moll

Bruckners achte Symphonie in einem Live-Mitschnitt vom November 2017. Eine mustergültige Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des symphonischen Repertoires der Spätromantik in ihrer Fassung von 1890.

Auf die Entstehung von Anton Bruckners achter Symphonie dürfte der plötzlich erwachende Ruhm eingewirkt haben, der das stets labile Selbstbewusstsein des Komponisten stärkte: der berühmte Dirigent Hermann Levi hatte ihn nach der Aufführung seiner siebten Symphonie zum „größten Symphoniker nach Beethovens Tod“ ausgerufen, in München wurde der in Wien oft belächelte Bruckner endlich ernst genommen, seine Bedeutung anerkannt, und der Kaiser von Österreich hatte ihn mit dem Franz-Joseph-Orden ausgezeichnet, was Bruckner mit besonderem Stolz erfüllte. Im Sommer 1884 machte er sich an die Arbeit. Mit c-Moll kehrte er zur Tonart seiner beiden ersten Symphonien zurück – einer Tonart, die durch Beethovens Fünfte besonders vorgeprägt war und ihn geradezu dazu herausforderte, „per aspera ad astra“, durch die Nacht zum Licht zu schreiten. Er wollte die größte instrumentale Symphonie aller Zeiten schaffen; ihre Ausdehnung wuchs ins Gigantische, der Anspruch an Interpreten und Hörer stieg gewaltig. Das unvergleichlich kühn entworfene Finale ist der längste und gewagteste Sonatensatz, der wohl je komponiert wurde: „der bedeutendste Satz meines Lebens“, meinte Bruckner. Wo gegen Ende die Hauptthemen aller vier Sätze gleichzeitig erklingen, schrieb er in seinen Entwurf ein euphorisches „Halleluja!“

Im August 1887 war die Symphonie nach dreijähriger Arbeit fertig, wegen energischer Einwände Levis kam es aber vorerst zu keiner Aufführung. Bruckner überarbeitete sein Werk zwischen Oktober 1887 und März 1890 gründlich; die Uraufführung der achten Symphonie in ihrer Neufassung fand schließlich am 18. Dezember 1892 durch die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Hans Richter statt – sie wurde ein außerordentlicher Erfolg. Hugo Wolf berichtete: „Es war ein vollständiger Sieg des Lichtes über die

Finsternis, und wie mit elementarer Gewalt brach der Sturm der Begeisterung aus. Kurz, es war ein Triumph, wie ihn sich ein römischer Imperator nicht schöner wünschen könnte.“

Bruckners achte Symphonie ist seitdem fester Bestandteil des symphonischen Repertoires, aber sie fordert die Interpreten nach wie vor in stärkstem Maße. Mariss Jansons und die Musiker des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks sind den außerordentlichen Anforderungen dieses Meisterwerks mehr als gewachsen. Der Mitschnitt des Münchener Konzertereignisses vom November 2017 erscheint nun bereits bei BR Klassik als CD: die mustergültige Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des symphonischen Repertoires der Spätromantik in ihrer Fassung von 1890.

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Anton Bruckner
Symphonie Nr. 8 c-Moll
Live-Aufnahme München, Philharmonie im Gasteig, 13.–18. November 2017
Total time: 80:07
BR-KLASSIK 900165
1 CD

Erhältlich im Handel und im BRshop

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