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Mittagsmusik extra
Deutsche Volkslieder - Es wollt ein Schneider wandern
Der Textdichter ist unbekannt. Der erste Beleg findet sich in der Ebermannstädter Liederhandschrift des Schuldirektors Franz Melchior Freytag.
Das Lied ist in fünf unterschiedlichen Melodien überliefert, von denen zwei heute noch gesungen werden. Die eine, gedruckt in Erk/Böhmes Sammlung "Deutscher Liederhort" (1894), hat keinen bekannten Urheber, die andere, gedruckt im "Zupfgeigenhansl" (1910), stammt von dem Benediktinermönch Meingosus Gaelle.
Das ungefähr 200 Jahre alte Schwanklied vom "Schneider in der Hölle" gehört zur Kategorie des "Schneiderspotts". Seit dem späten Mittelalter hat man den Schneidern nachgesagt, sie seien schwach und mager, und könnten höchstens Fliegen was zu Leide tun. Außerdem hat man sie verdächtigt, Arbeitsmaterial, das dem Kunden gehörte, zu unterschlagen. Schneider wurden in Märchen, Schwänken und Liedern verspottet, und so hat man das Grimmsche Märchen vom "tapferen Schneiderlein" schon des Titels wegen als Widerspruch in sich empfunden.
Das Manuskript zur Sendung