"Kann denn Liebe Sünde sein" ... das fragt Zarah Leander, kaum beachtet von ihrem fischeforschenden Ehemann. Und jeder weiß die Antwort.
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Mittagsmusik extra vom 29.12.2017
Michael Jary ist der Komponist und Bruno Balz hat den Text geschrieben, der Film heißt "Der Blaufuchs". Ein wenig erfolgreicher Film, die Handlung ist arg konstruiert, und die Hauptrollen sind falsch besetzt. Leander spielt eine Ehegattin, deren Mann sich nicht um sie kümmert, was man sich kaum vorstellen kann, er vergisst ihren Hochzeitstag, er verspricht ihr einen Blaufuchs und vergisst das dann auch, denn: dieser Mann ist ein Wissenschaftler und hat Anderes im Sinn, er forscht an spannenden Süßwasserfischen. Und dieser Tölpel von Gatte wird verkörpert von ausgerechnet Paul Hörbiger. Beide Rollen passen nicht zu beiden Schauspielern, beiden nimmt man schon nicht ab, dass sie überhaupt verheiratet sind, Hörbiger als Fisch-Narr, Leander als Vernachlässigte, das haut nicht hin, das ist fehlbesetzt.
Gut, dass Madame wenigstens singen kann, in dem Film. Sie macht das als Ausweg aus ihrer langweiligen Ehe, weil man ihr gesagt hat, dass sie so eine tolle Stimme hat, und auch das wirkt mühsam hingebogen. Und Willy Birgel als "Retter aus dieser Ehe", ob der auch heute noch erste Wahl wäre - wohl eher nicht … Aber: Wenigstens ist das Lied ein Erfolg geworden. Was allerdings ein völliges Rätsel ist: Niemand hat das damals außer Zarah Leander sonst noch auf Schellack gesungen.
Komponist: Michael Jary
Textdichter: Bruno Balz
Original-Interpret: Zarah Leander
Jahr: 1938
Film: Der Blaufuchs
Regisseur: Viktor Tourjansky
Andere Mitwirkende (im Film): Willy Birgel, Paul Hörbiger