BR-KLASSIK

Noch ehe die Menschen sprechen konnten, haben sie nach Erkenntnis von Paläoanthropologen schon gemeinsam rhythmisch gesungen: Musik hat den Homo sapiens begleitet, seit es ihn gab. Als archaischste, da vorsprachliche, aller Künste war sie menschlichem Fühlen und Erleben immer besonders nahe - von den ersten Tönen auf einer prähistorischen Knochenflöte über die Matthäus-Passion bis hin zum Hip-Hop.

Bildquelle: colourbox.com In ihren vielen Funktionen ist sie bis heute immer mehr als bloß akustisches Produkt mit gewissen nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten. Musik als Barometer viel weiterer, umfassenderer Prozesse und Zusammenhänge, als Spiegelbild dessen, was sich unter Menschen, in Gesellschaften abspielt. Initiiert von Wolf Loeckle und seit 2008 weitergeführt von Meret Forster ist "Thema Musik Live" dem Phänomen Musik in all seinen Facetten auf der Spur und beobachtet das, was mit ihr und um sie herum passiert, scharfsinnig und mit Gespür für Entwicklungen.

In über hundert Live-Sendungen haben seit 1993 kluge Köpfe aus Geistes- und Naturwissenschaften, aus Politik, Kultur und Wirtschaft über Personen, Trends, Fragen, diskutiert, von denen viele bis heute aktuell oder wieder aktuell sind.

Von Konkretem wie "Die Schallplatte - Kulturgut oder Konsumartikel?", "Musikpolitik in der Rezession?" oder "Schubert, der Unvollendete?" bis zu Spekulativ-Emotionalem wie "Freiheit", "Ruhe" oder "Leidenschaft" reichte das Spektrum des dabei Erörterten, und natürlich wurde immer auch Musik gemacht: von namhaften Solisten, Bands oder Orchestern wie dem Münchener Kammerorchester oder den Bamberger Symphonikern.

War "Thema Musik Live" lange traditionell in der "Black Box" im Münchner Gasteig beheimatet, so ist die Sendung in den letzten Jahren auf Reisen gegangen und spürt an so unterschiedlichen Orten wie dem BMW-Werk Regensburg, auf der Zugspitze oder im Bauhaus Dessau dem speziellen Genius loci nach.