Bayreuther Festspiele
24. Juli - 27. August 2024
1/14
1813 - Zweifelhafte Vaterschaft
Am 22. Mai 1813 wird Richard Wilhelm Wagner als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wilhelm Wagner und der Bäckerstochter Johanna Rosine in Leipzig geboren. Richard selbst hält allerdings zeitlebens den Singschauspieler Ludwig Geyer für seinen leiblichen Vater. Der heiratet Wagners Mutter nach dem Tod Carl Friedrich Wilhelm Wagners, der im November 1813 an den Folgen von Flecktyphus stirbt. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
2/14
1820 - Erster Musikunterricht in Dresden
Die Familie zieht nach Dresden um, wo der siebenjährige Richard in der Dresdner Kreuzschule seinen ersten Musikunterricht genießt. Da sein Stiefvater ein Engagement bei der Secondarschen Operntruppe in Dresden hat, wird Richard schon in jungen Jahren in die Welt der Theaterkulissen eingeführt. In Dresden kommt er auch früh mit dem Komponisten Carl Maria von Weber in Kontakt, der Wagners Schwestern Gesangsunterricht gibt. Nicht wenige Musikexperten werden später eine musikalische Verwandtschaft zwischen den beiden entdecken. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
3/14
1828 - Erste traditionelle Kompositionen
Nach dem Tod des Stiefvaters kehren die Wagners nach Leipzig zurück. Richard ist zwar kein Virtuose am Klavier. Er schreibt in den Jahren zwischen 1828 und 1833 aber einige Stücke für Orchester, die in der Musikgeschichte jedoch noch als "unbeholfen" eingeordnet werden. Erst ein Kurs beim Komponisten, Chordirigenten und damligen Thomaskantor Christian Theodor Weinlig weckt Wagners Interesse an der Oper und weist ihm den Weg. | Bildquelle: Süddeutsche Zeitung Photo / Scherl
4/14
1834 - Erste Oper: Die Feen
1834 schließt Wagner seine erste Oper "Die Feen" ab. Sie knüpft an die Tradition der Werke eines Carl Maria von Weber und vor allem von Giacomo Meyerbeer an. Nach der Heirat mit der Schauspielerin Minna Planer 1836 in Königsberg lässt Wagner im selben Jahr die Oper "Das Liebesverbot" und 1840 "Rienzi" folgen. "Rienzi" wird bis heute aufgeführt, wenn auch nicht in Bayreuth. Wagner wird vor den ersten Festspielen im Jahr 1876 verfügen, dass auf dem Grünen Hügel lediglich seine späteren Werke aufgeführt werden dürfen. | Bildquelle: SZ Photo
5/14
1839 - Die Pariser Jahre
Die Jahre 1939 bis 1842 verbringt Wagner in Paris - dem damaligen Mittelpunkt der internationalen Theater- und Musikwelt. Doch Vorbild Giacomo Meyerbeer ignoriert sein Frühwerk. Der Sprung aufs große Welttheater misslingt. Wagner - bisher keineswegs nationalistisch geprägt - ändert seine Einstellung zum Deutschtum und macht dieses fortan zu einem wichtigen Element seiner Arbeit. 1842 folgt er dem Ruf zum königlich sächsischen Hofkapellmeister nach Dresden. | Bildquelle: Süddeutsche Zeitung Photo / Scherl
6/14
1843 - Produktive Jahre in Dresden
Die Jahre 1842 bis 1849 in Dresden markieren Wagners erste große produktive Schaffensphase. Durch die Festanstellung hat Wagner - nach einer triumphalen Uraufführung von "Rienzi" am 20. Oktober 1842 - die Chance, seine Idee von der Oper als Musikdrama zu entwickeln. "Der fliegende Holländer" (1843), "Tannhäuser" (1845) und "Lohengrin" (1850) entstehen. Im Mai 1849 nimmt Wagner am Dresdner Aufstand teil, der blutig niedergeschlagen wird. Wagner flüchtet über Weimar und Jena (wo ihn Franz Liszt aufnimmt) in die Schweiz. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
7/14
1850 - Die Festspielidee wird geboren
Wagner wird in Deutschland steckbrieflich gesucht. Er verfasst in der Schweiz mehrere theoretische Abhandlungen über die Kunst. Finanziell wird er u.a. von seinem späterer Schwiegervater Franz Liszt unterstützt. In einem Brief an E.B. Kietz skizziert Wagner 1850 erstmals seine Festspielidee: "Siegfrieds Tod sei auf einem Theater aus Brettern dreimal gratis aufzuführen. Zu diesem Zweck seien 10.000 Taler vonnöten, danach könne man das Theater abbrechen und die Sache habe ihr Ende." | Bildquelle: Süddeutsche Zeitung Photo / imagebroker
8/14
1864 - König Ludwig II. ruft
Durch König Ludwig II. von Bayern, zu dem er schon länger eine freundschaftliche Beziehung pflegt, wird Wagner nach München berufen. Der König will für ihn ein Festtheater errichten lassen, in dem "Der Ring des Nibelungen" aufgeführt werden soll. Mit den Plänen für das Theater wird Gottfried Semper beauftragt. In München werden in den folgenden Jahren "Tristan und Isolde" (1865), "Die Meistersinger von Nürnberg" (1868) sowie die beiden ersten Teile der Ring-Tetralogie "Das Rheingold" (1869) und "Die Walküre" (1870) uraufgeführt. | Bildquelle: SZ Photo
9/14
1866 - Zweite "Flucht" in die Schweiz
Im Dezember 1865 muss Wagner München verlassen und zieht nach Triebschen bei Luzern. Die öffentliche Debatte um seinen Einfluss auf Ludwig II. war zuvor immer schärfer geworden und zuletzt in offene Feindschaft gegen Wagner umgeschlagen. Den Kontakt zum König hält Wagner freilich aufrecht, obwohl er etwa mit den Uraufführungen der beiden ersten Ring-Teile nicht einverstanden ist. Er weiß: Der Traum von Festspielen ist ohne Ludwig II. nicht zu realisieren. | Bildquelle: SZ Photo / Scherl
10/14
1870 - Zweite Heirat mit Cosima von Bülow
1865 bringt Cosima von Bülow, die Tochter von Franz Liszt, ihre Tochter Isolde zur Welt - Vater ist Richard Wagner. Der Komponist kennt die 24 Jahre jüngere Cosima seit 1857. Die Treffen werden in den 60er-Jahren häufiger. Cosima, die noch mit Hans von Bülow verheiratet ist, zieht von München zu Wagner nach Triebschen und heiratet ihn nach vollzogener Scheidung 1870 in Luzern. Wagner selbst hatte sich bereits 1862 endgültig von seiner ersten Frau Minna Planer getrennt, die 1866 starb. | Bildquelle: SZ Photo / Scherl
11/14
1871 - Wagner bestimmt Bayreuth zur Festspielstadt
1871 besucht Wagner erstmals Bayreuth. Das Markgräfliche Opernhaus ist zu zu klein für Wagners Vorstellung, dennoch beschließt er sich hier anzusiedeln und sein Theater hier zu errichten. Bald nach der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses am 22. Mai 1872 verzögern finanzielle Probleme die Bauarbeiten. Das Münchner Hofsekretariat lehnt die Übernahme einer finanziellen Garantie für Bayreuth ab. Das Festspielunternehmen droht zu scheitern. Erneut ist es Ludwig II., der in die Bresche springt und für die Weiterführung bürgt. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
12/14
1876 - Die ersten Bayreuther Festspiele
Schon im Sommer 1875 probt Wagner für die ersten Festspiele. "Siegfried", der dritte Teil des "Ring"-Zyklus, ist zu diesem Zeitpunkt fertig. Am 21. November schließt er auch die Partitur der "Götterdämmerung" ab und hat damit nach insgesamt 26 Jahren Arbeit ein Gesamtwerk mit mehr als 15 Stunden Musik geschaffen. Am 13. August 1876 ist es dann so weit: Unter seiner Gesamtleitung wird die komplette "Ring"-Tetralogie dreimal aufgeführt. Dirigent ist Hans Richter. Die Festspiele schließen mit einem Defizit ab. | Bildquelle: SZ-Photo/Rue des Archives
13/14
1882 - "Parsifal"-Uraufführung in Bayreuth
Erst sechs Jahre später können die zweiten Festspiele auf dem Grünen Hügel stattfinden. Am 26. Juli wird der "Parsifal" uraufgeführt. Zuvor schreibt Wagner fünf Jahre lang, von 1877 bis 1882, an dem "Bühnenweihfestspiel". In Bayreuth kommen diesmal 16 Vorstellungen zur Aufführung. Es dirigieren Hermann Levi und Franz Fischer. Es sind die letzten Festspiele unter der Leitung Wagners. | Bildquelle: picture-alliance/dpa
14/14
1883 - Tod in Venedig
Am 13. Februar 1883 stirbt Richard Wagner während der Arbeiten an einem Artikel über "das Weibliche im Menschlichen" im Palazzo Vendramin in Venedig an einem Herzinfarkt. Am 18. Februar wird er im Garten der "Villa Wahnfried" in Bayreuth beigesetzt. In diesem und im darauffolgenden Jahr werden auf dem Grünen Hügel nur der "Parsifal" aufgeführt. Ab 1886 übernimmt Cosima Wagner die Leitung der Bayreuther Festspiele. | Bildquelle: SZ Photo / Knorr + Hirth; Bearbeitung: BR