Bayreuther Festspiele
24. Juli - 27. August 2024
Am Samstag hebt sich bei den Bayreuther Festspielen der Vorhang für die Neuinszenierung von "Tristan und Isolde". Evelyn Herlitzius gibt die Isolde, die bei der Generalprobe allerdings nur spielen und nicht singen konnte.
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1. Aufzug
Bildquelle: Enrico Nawrath
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Christa Mayer als Brangäne und Evelyn Herletzius als Isolde
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Evelyn Herlitzius als Isolde und Stephen Gould als Tristan
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Iain Paterson als Kurwenal und Christa Mayer als Brangäne
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2. Aufzug: R. Nolte (Melot) und G. Zeppenfeld (König Marke)
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Evelyn Herlitzius als Isolde
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Christa Mayer als Brangäne und Evelyn Herlitzius als Isolde
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Stephen Gould als Tristan und Evelyn Herlitzius als Isolde
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Georg Zeppenfeld als König Marke und Stephen Gould als Tristan
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Gould, Zeppenfeld, Herlitzius, Nolte
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Stephen Gould als Tristan und Iain Paterson als Kurwenal
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3. Aufzug: Gould, Stiefermann, Paterson, Akzeybek
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3. Aufzug: Stiefermann, Paterson, Gould, Akzeybek
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Herlitzius (Isolde), Gould (Tristan), Mayer (Brangäne)
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Christa Mayer als Brangäne und Stephen Gould als Tristan
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Schon vor der Premiere war dieser "Tristan" in den Schlagzeilen des Feuilletons. Ursprünglich war Eva-Maria Westbroek als Isolde vorgesehen. Dann wurde im vergangenen Jahr Anja Kampe für diese Rolle auserkoren. Schließlich präsentierten die Bayreuther Festspiele vor vier Wochen, mitten in den Proben und ohne Angaben von Gründen, Evelyn Herlitzius als neue Isolde. Eine Entscheidung, die sich die gut beschäftigte dramatische Sopranistin nicht leicht gemacht hat.
"Ich kenne Frau Wagner, wir haben schon einmal eine Produktion zusammen gemacht. Ich kenne auch Herrn Thielemann, weil wir auch schon zusammen gearbeitet haben. Das hat mir dann die Entscheidung natürlich erleichtert. Ich wäre sicher nicht in ein völlig unbekanntes Boot eingestiegen. Es war für mich die Frage: Traue ich mir das kräftemäßig zu?"
Die Generalprobe war auch aus dem Grund nicht öffentlich, weil Einspringerin Evelyn Herlitzius, die noch am Tag zuvor die Elektra in München gesungen hatte, ihre Stimme schonen musste und nur spielte, aber nicht sang. Unabhängig von den Unwägbarkeiten der Besetzung hat Katharina Wagner rund drei Jahre an der Inszenierung gearbeitet. Schließlich ist "Tristan und Isolde" Wagners handlungsärmstes Musikdrama.
"Das ist ein Stück, wo man Bilder finden muss, die einen mitnehmen und wo man wenig äußeres Geschehen und wenig Konkretes hat. Es ist sehr schön, auch mal mit dem Nicht-Konkreten umgehen zu können."
Bilder hat Katharina Wagner gefunden. Die bestimmende Form auf der Bühne ist das Dreieck, das auch die Dreiecksbeziehung zwischen Tristan, Isolde und Marke symbolisiert. Der 1. Akt etwa auf dem Schiff besteht aus einem Gewirr von Treppen, die an ein Bild von M.C. Escher erinnern. Aber das stört den Sänger des Tristan, Stephen Gould, überhaupt nicht.
"Wir haben versucht, die wichtigen Ideen zu destillieren. Isolde und ich versuchen immer, zusammen zu kommen, aber wir finden keinen Weg. Es ist sehr symbolisch und sehr stark. Die Regie ist sehr konzentriert, subtil und exakt."
Regisseurin und Festspiel-Chefin Katharina Wagner | Bildquelle: picture-alliance/dpa Vieles wird in Katharina Wagners Lesart des "Tristan" anders sein als gewohnt. So wird hier gar kein Liebestrank getrunken, König Marke ist kein milder Herrscher, sondern ein Despot, der Tristans und Isoldes Untreue schnell durchschaut. Und möglicherweise ist Held Tristan bei seinem langen Monolog im 3. Aufzug schon tot und der Zuschauer sieht nur noch die Visionen seines absterbenden Hirns. Das mag vielleicht ungewöhnlich sein, findet "Tristan"-Dirigent Christian Thielemann, aber skandalös ist es nicht.
"Wir dienen dem Stück, wir haben trotzdem sehr unsere eigene Meinung, die wollen wir ja auch zeigen. Aber wir sind nicht darauf aus, etwas Skandalöses zu machen, denn Skandale nutzen sich ab. Wir wollen etwas Nachhaltigeres machen, deswegen versuchen wir ja auch, fünf Jahre die Sache weiterzuentwickeln."