BR-KLASSIK

Nun steht es fest: Die Internationale Jazzwoche Burghausen wird in diesem Frühjahr nicht ins zweite halbe Jahrhundert ihres Bestehens starten. Am Mittwochabend sagten die Verantwortlichen die 51. Jazzwoche ab.

Um 19:36 Uhr am 11. März erreichte unsere Redaktion die Pressemitteilung, in der die Absage verbreitet wurde. Darin heißt es:
"Aufgrund der Verschärfung der Lage und der heute durch die WHO erfolgten Pandemie-Einstufung haben die Veranstalter, die IG Jazz Burghausen e.V. sowie die Stadt Burghausen, diese Entscheidung getroffen. Die Absage des Festivals, das bis dato noch unter Einhaltung der behördlichen Auflagen stattfinden sollte, kommt unter anderem auch deshalb so kurzfristig, weil seitens des Gesundheitsamts des Landkreises Altötting keine klaren Aussagen getroffen wurden."

Weiter teilt die Interessengemeinschaft Jazz Burghausen mit:
"In der langjährigen Geschichte der Jazzwoche ist es bis datonoch nie zu einer Absage des Festivals gekommen." Der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins, Herbert Rißel sagte:  "Wir bedauern es sehr, dass die Jazzwoche in diesem Jahr abgesagt werden muss. Wir haben bereits über 7.000 Tickets verkauft, viel Zeit und Herzblut in die Vorbereitungen gesteckt und uns alle schon sehr auf das Festival gefreut. Die Absage so kurz vor dem Start trifft uns – und unser Publikum – wirklich hart."

Die Veranstalter bitten ihre Gäste, sich bezüglich der Modalitäten zur Ticketrückgabe bis 20. April zu gedulden, "da noch bis 19. April 2020 die Regelungen des Freistaates Bayern für Veranstaltungen laufen". Die Pressemitteilung endet mit dem Satz: "So bleibt uns nur, um Ihr Verständnis zu bitten – und Sie auf die Jazzwoche 2021 zu vertrösten, die dann vom 16. bis 21. März hoffentlich stattfinden wird."

Einige besondere Publikums-Magneten hatten die Programmgestalter für die ersten Jazzwoche nach dem großen Jubiläum aufgeboten: darunter die Jazz- und Musical-Sängerin, Lisa Simone, Tochter der großen Soul-Magierin Nina Simone, und der britisch-nigerianische Soul-Singer-Songwriter Ola Onabulé für die Konzerte am Wochenende in der Wackerhalle. Der Bayerische Rundfunk hatte geplant, für den Hörfunk und für einen attraktiven Video-Livestream auf br-klassik.de/concert wieder alle Konzerte an den großen Spielorten aufzuzeichnen.

Die Sendetermine auf BR-KLASSIK im Hörfunk am Freitag, 20. März, von 22.05 bis 24:00 Uhr und auf Bayern 2 in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 21./22. März, von 22.05 bis 2:00 Uhr, moderiert von Ulrich Habersetzer und Roland Spiegel, bleiben bestehen. Für Jazzfans, die die betreffenden Abende nun zuhause verbringen, und alle anderen Hörer senden wir Highlights aus früheren Festivals, unter anderem von dem Pianisten McCoy Tyner, der in unterschiedlichen Jahren in Burghausen zu Gast war und diese Woche im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Außerdem werden wir in Interviews noch über Hintergründe und Folgen berichten.