Improvisieren, interagieren, miteinander spielen und das mit Jazzfotos - die Ausstellung "A Jazz improvisation" im Haus der Fotografie in Burghausen ist eine gelungene Begleitung der Jazzwoche im Bild.
Bildquelle: Rudolf Hetzmannseder
Foto-Jamsession in Burghausen
Foto-Jamsession
Sie hat die Augen geschlossen. Ihr Kopf ist leicht geneigt, das Mikrophon in der Hand, der kleine Finger leicht abgespreizt. Man scheint ihre geschmeidigen, glitzernd-swingenden Töne zu hören, wenn man das Foto von Ella Fitzgerald betrachtet. Zu finden ist das Foto, das Rudolf Hetzmannseder im Jahr 1975 in Burghausen geschossen hat, in der Ausstellung "A Jazz improvisation" im Haus der Fotografie in Burghausen.
Jazzfotografien aus unterschiedlichen Epochen in Schwarzweiß, in Farbe, Reproduktionen und Originalfotografien kann man dort betrachten. Die Bilder sind intuitiv und interaktiv angeordnet. Sie korrespondieren miteinander, man könnte sagen, sie "jammen". Das ist bewusst so angelegt, aber auch aus der Not heraus geboren.
Die ursprünglich geplante Ausstellung für die Jazzwoche konnte nicht stattfinden; und innerhalb von zehn Tagen musste Ines Auerbach, Leiterin des Hauses der Fotografie, eine Ausstellung konzipieren. Zusammen mit den Kuratoren Franz Ramgraber, Lexan Frye, Arne Reimer und Herbert Öller entwarf sie diese Bilder-Improvisation.
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Bildquelle: Rudolf Hetzmannseder
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Bildquelle: Gerhard Hübner
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Bildquelle: Gerhard Hübner
Fotografien, bei der Jazzwoche aufgenommen, findet man in der Ausstellung. Farbfotos von Arne Reimer, die für seine Bildbände "American Jazz Heroes" entstanden, aber auch legendäre Jazzfotos von Francis Wolff und anderen vermitteln intensive Jazz-Einblicke. Wolff stammte aus Deutschland, musste aber 1939 in die USA auswandern. Er gründete in New York zusammen mit dem Produzenten Alfred Lion das Blue Note Label und wurde weltberühmter Fotograf des Labels.
Verbindungselement - im wahrsten Sinne - ist rotes Klebeband. Die Bildunterschriften sind auf das rote Tape geschrieben, ein Stammbaum der Jazzstile ist aus rotem Klebeband gestaltet und fürs Gästebuch spielen rote Klebestreifen eine Rolle. Das Gästebuch ist ein eigener Raum, in dem sich die Besucher selbst klebend verewigen dürfen. Also auch die Besucher dürfen improvisieren.