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Stichwort - Cristóbal de Morales Das Licht Spaniens in der Musik

"La Luz de España en la Musica" (das Licht Spaniens in der Musik) – so wurde er bewundernd genannt: Cristóbal de Morales, der größte und berühmteste Komponist von der iberischen Halbinsel in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Bildquelle: New York Public Library

Das Stichwort vom 10. Januar 2016

Cristóbal de Morales

Cristóbal de Morales kam um 1500 vermutlich in Sevilla zur Welt und starb zwischen dem 4. September und dem 7. Oktober 1553 in der Nähe von Sevilla. Seine Ausbildung erhielt er wahrscheinlich als Sängerknabe an der Kathedrale seiner Heimatstadt. 1526 wurde er Kapellmeister in Avila in Kastilien und León, 1528 Kapellmeister in Plasencia in der Extremadura.

Vom Papst geadelt

Sixtinische Kapelle im Vatikan | Bildquelle: picture-alliance/dpa Cristobal de Morales war Sänger an der Sixtinischen Kapelle im Vatikan | Bildquelle: picture-alliance/dpa 1535 avancierte er zum Sänger in der päpstlichen Kapelle. Ein ganzes Jahrzehnt blieb er in Rom, komponierte dort ein großes Repertoire an geistlicher Musik und wurde von Papst Paul dem Dritten geadelt. 1545 kehrte Cristóbal de Morales nach Spanien zurück. Zwei Jahre wirkte er als Kapellmeister an der Kathedrale in Toledo, dann wechselte er in die Dienste des Herzogs von Arcos im andalusischen Marchena. 1551 trat er als Kapellmeister der Kathedrale von Málaga seine letzte Stellung an.

Licht Spaniens

Toledo - Stadt in Spanien | Bildquelle: picture-alliance/dpa Ab 1545 war Morales Kapellmeister der Kathedrale von Toledo | Bildquelle: picture-alliance/dpa Cristóbal de Morales war der größte und berühmteste spanische Komponist seiner Zeit - "la luz de España en la musica" (das Licht Spaniens in der Musik). Es strahlte in einen weiten Umkreis: Die Werke von Morales waren schon zu seinen Lebzeiten in Deutschland, Italien, Frankreich und in den Niederlanden verbreitet. Die Schönheit der kunstvoll polyphonen Auffächerung gleichberechtigter Stimmen, die luzide Transparenz des volltönenden Vokalsatzes, das Verwischen der Klauseln zum fortdrängenden Klangkontinuum, und alles im Zeichen einer Expressivität, hinter der Hellhörige den spezifisch spanischen Charakter erkennen - dies sind Merkmale der Tonsprache von Morales. Wie bei Palestrina findet sie ihr Medium nahezu ausschließlich in den Formen und Gattungen der geistlichen Musik. An die zwanzig Magnificat-Vertonungen hat Morales hinterlassen, eine Reihe von Lamentationen, fast zwei Dutzend Messen und über hundert Motetten. Gewissermaßen am Vorabend des "Siglo de Oro", des Goldenen Zeitalters in der spanischen Geschichte, macht dieses Œuvre Cristóbal de Morales zum ersten großen Komponisten von der iberischen Halbinsel und zum bedeutendsten Komponisten der päpstlichen Kapelle in Rom zwischen Josquin Desprez und Giovanni Pierluigi da Palestrina.

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