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Nicola Antonio Porpora Ein umtriebiger Neapolitaner

Er war ein grandioser, überaus produktiver Opernkomponist und wohl der beste und bedeutendste Gesangspädagoge seiner Zeit: Nicola Antonio Porpora, ein Neapolitaner, der in Süd-, Mittel- und Westeuropa weit herumkam.

Der italienische Komponist und Gesangslehrer Nicola Antonia Porpora | Bildquelle: Wikimedia Commons

Bildquelle: Wikimedia Commons

Das Stichwort vom 4. März 2018

Nicola Antonio Porpora

Porpora war ein Hauptvertreter der neapolitanischen Opernschule, eine ihrer Galionsfiguren, richtungsweisend als Komponist für die Entwicklung des Dramma per Musica in den 1720er und 1730er Jahren, richtungsweisend aber auch mit seiner Gesangspädagogik bis ins 19. Jahrhundert hinein. Der Sohn eines Buchhändlers wurde am 17. August 1686 in Neapel geboren. Am dortigen Conservatorio dei Poveri di Gesù Christo studierte er und verkehrte schon früh in der High Society der Stadt am Vesuv, die Anfang des 18. Jahrhunderts unter habsburgischer Herrschaft stand. "Maestro di Cappella" des Fürsten Philipp von Hessen-Darmstadt - dies war die erste exponierte Position, die Porpora besetzte.

Europareisender in Sachen Oper und Belcanto

Reich an Stationen war die weitere Biographie - ein stetiges Hin und Her in Sachen Oper und Belcanto zwischen Neapel, Wien und Venedig, zwischen London (wo er zum Konkurrenten Händels avancierte) und Dresden (wo er als Hofkapellmeister wirkte). Zuletzt unterrichtete Porpora an den Konservatorien del Loreto und Sant'Onofrio in Neapel. In seiner Geburtsstadt starb er auch - am 3. März 1768.

Der Lehrer Farinellis

Als Komponist von Vokalmusik wie als Gesangslehrer pflegte Porpora einen eleganten Vokalstil, der eine klare, deutliche Artikulation, höchste Präzision und Geläufigkeit fordert. Zu Porporas Schülern zählten Sänger, die bis heute einen großen Namen haben: Neben vielen anderen: Caffarelli. Montagnana und kein Geringerer als Farinelli.

Auch als Instrumentalkomponist ganz vorne

Opern, Oratorien und Kantaten - sie standen im Zentrum von Porporas Schaffen. Instrumentalmusik nahm dagegen nur einen schmalen Raum ein. Immerhin komponierte er ein Set von Sinfonie, die de facto Triosonaten sind, außerdem andere Kammer- und Ensemblemusik sowie ein charmantes Flötenkonzert und ein ambitioniert virtuoses Cellokonzert. Stilistisch weist es in die Zukunft und offenbart Porpora als einen Komponisten, der den Spätbarock hinter sich gelassen und bereits in der Frühklassik Fuß gefasst hat.

Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 4. März 2018, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK

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