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Stichwort - Piva Italienische Form der Sackpfeife und Name eines Tanzes

Bildquelle: Frank Buchser

"Piva" - die norditalienische Bezeichnung für den Dudelsack stammt vom lateinischen Wort "pipare" - "pfeifen". Darüber hinaus ist "Piva" auch der Name eines Tanzes. In einer Abhandlung aus der Zeit um 1420 erwähnt Domenico da Piacenza die "Piva" als raschen italienischen Volkstanz. Die übliche Schrittfolge bestand aus flinken Doppelschritten. Charakteristisch ist der beschwingte Rhythmus des Tanzes mit der Grundeinheit lang-kurz.

Die Musik der Piva ist hauptsächlich in Bearbeitungen für Laute überliefert, vor allem im vierten Buch der "Intabulatura de lauto" von Joan Ambrosio Dalza aus dem Jahr 1508. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts verschwindet die Piva als Tanz vollständig aus der Kunstmusik.

Hirtenweisen

Etwa hundert Jahre später, Mitte des 17. Jahrhunderts: In der Weihnachtszeit kommen die Hirten der italienischen Mittelgebirge nach Rom, stellen sich vor die zahlreichen Madonnenbilder der Stadt und spielen auf ihren Schalmeien und Dudelsäcken einfache, zarte Weisen. Diese Melodien sind so beliebt, dass sie bald als Inbegriff weihnachtlicher Musik im barocken Italien gelten - denn es waren schließlich auch in der Bibel die Hirten, die dem neugeborenen Jesuskind als erste ihre Ehre erwiesen.

Im Stil der "Pastorale" - der "Hirtenweise" schrieben etliche Komponisten, am bekanntesten Arcangelo Corelli, Weihnachtskonzerte im wiegenden Dreiermetrum - als Symbol für das neugeborene Kind im Stall, das von seiner Mutter sanft in den Schlaf geschaukelt wird. Doch bezeichneten manche Komponisten diese Sätze, vermutlich in Erinnerung an die charakteristischen Sackpfeifen der Hirten, auch als Piva oder wie Händel in seinem "Messias" als Pifa.

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