Fandango – das ist ein spanischer Tanz, sozusagen der Großvater des Flamenco. Auch in der klassischen Musik des 18. Jahrhunderts war der Fandango beliebt. Er drückt Sinnenfreude aus, ist ein musikalisches Spiel von Verführung und Eroberung. Den berühmtesten Fandango schrieb der spanische Mönch Padre Antonio Soler: Ein äußerst virtuoses Cembalo-Stück, von dem es aufgrund seiner Beliebtheit viele Bearbeitungen unterschiedlichster Art gibt.
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Komponist
Padre Antonio Soler
Zeit und Ort
1760, Madrid
In den Top 99, weil
der "Fandango" für Cembalo des spanischen Mönchs Antonio Soler über einer zweitaktigen, sich immer wiederholenden Bassfigur ein ganzes Füllhorn voller musikalischer Ideen, Tastenkunststücken und mitreißender Sinnlichkeit ausgießt.
Wem dieses Stück gefällt, der mag auch
andere Fandangos von Padre Antonio Solers Zeitgenossen. Zum Beispiel die von Domenico Scarlatti oder Luigi Boccherini.
Empfehlenswerte Einspielung:
Andreas Staier, Cembalo
Auch hörenswert vom selben Komponisten:
Seine zahlreichen Cembalosonaten oder seine Kirchenmusik, beispielsweise das wunderschöne achtstimmige "Magnificat".
Wussten Sie übrigens, dass
der Komponist Hans Werner Henze 1985 ein großes Orchesterwerk schrieb, das den "Fandango" von Padre Antonio Soler als Grundlage hat?
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 19. September 2021, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK