Eine kräftige Bassfigur, ostinat wiederholt. Dazu eine betörende Melodie, die – kanonisch fortgesponnen und variiert – zum Ohrwurm wird. Synthese von Ostinato, Kantabile und Kontrapunkt: Pachelbels Kanon ist ein zeitloser Mega-Hit des Barock, unzählige Male adaptiert und bearbeitet.
Bildquelle: © Jashiin
Komponist:
Johann Pachelbel
Zeit und Ort:
1681 in Erfurt? 1694 Gotha?
In den Top 99, weil:
sich in Kanon und Gigue tänzerische Leichtigkeit und ostinater Bass, Kontrapunkt und Kantabile zu einer genialen Synthese verbinden - kunstvoll-konstruktiv im formalen Aufbau und betörend schön in der melodischen Erfindung.
Wem dieses Stück gefällt, der mag auch:
die Passacaglia für Orgel c-Moll BWV 582 von Johann Sebastian Bach, das Passacaglia-Finale der 4. Symphonie e-Moll op. 98 von Johannes Brahms und den Pop-Song "Spicks and Specks" der Bee Gees.
Empfehlenswerte Einspielungen:
Les Violons du Roy, Bernard Labadie | Il Giardino Armonico | London Baroque
Vom selben Komponisten auch hörenswert:
die Aria Sebaldina aus dem "Hexacordum Apollonis", die Streichersuiten aus der "Musicalischen Ergötzung", die Geistlichen Konzerte und unzählige Orgelwerke.
Wussten Sie übrigens, dass:
der Kanon die Nürnberger Symphoniker und ihren Chefdirigenten Kahchun Wong in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk - Studio Franken gegen Ende des Jahres 2019 zu dem digitalen Mitmach-Projekt "Pachelbel 4.0" inspirierte? Via Internet konnte weltweit jeder - singend oder spielend - seine eigene Version oder Bearbeitung des Kanons hochladen. Die schönsten Einsendungen wurden dann zu einem Abschluss-Video zusammengefasst und in der "Sternstunden-Gala" des Bayerischen Rundfunks am 13. Dezember 2019 vorgestellt.
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 11. Oktober 2020, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK