Es ist Sommer und wir haben den Urlaub für die Ohren: Von Disney's "Arielle", über "Manche mögen's heiß" bis hin zu "Meuterei auf der Bounty" - Soundtracks die Sie hören sollten, wenn Sie am Strand liegen - oder besser nicht.
In den Nuller-Jahren prägten die "Pirates of the Caribbean" das Fernwehkino. Liz Swann, Jack Sparrow und Will Turner entführten uns auf die Weltmeere und an Traumstrände. Und im Musikdepartment sprach man Deutsch: Klaus Badelt und Hans Zimmer lieferten die eingängigen, epischen Sounds zu den Hochsee-Abenteuern.
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Fluch der Karibik Soundtrack
Vierzig Jahre vor Johnny Depp, Orlando Bloom und Keira Kneightly lockte Marlon Brando auf den Dreimaster. Zwar verschliss die launische Diva zwei Regisseure (Carol Reed gab genervt von Brandos Starallüren die Regie an Lewis Milestone ab, der Brando dann einfach nach Belieben die Dialoge ändern und die Kameraleute anweisen ließ) und beinahe wäre MGM an dem Film pleite gegangen - aber das trug nur zur Mythenbildung bei. Die Musik zum Filmklassiker kam von Bronislau Kaper und war nicht minder wuchtig.
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Overture & Main Title ("Mutiny On The Bounty") / Bronislau Kaper (Original Soundtrack)
Bildquelle: picture-alliance/dpa 1990 wartete Disney mit einer wunderschönen Adaption des Hans-Christian-Andersen-Märchens von der Kleinen Meerjungfrau auf. Großartige Bilder und liebevoll komponierte Musik verbreiteten Romantik in den Kinos und entfachten die Unterwasserbegeisterung in den Kinderzimmern. In der deutschen Synchronfassung sang der Broadwaystar Ute Lemper die Lieder von Arielle.
Ob das nun romantisch, inzestuös oder, wie ein Kritiker schrieb, "eine Sexfantasie, so züchtig wie Ihr Klavierlehrer aus der dritten Klasse" ist, daran scheiden sich bis heute die Geister - aber eine Hommage an die Schönheit von einsamen Inseln ist "Die Blaue Lagune" in jedem Fall. Basil Poledouris bemühte sich um den rechten Ton für den Fototapeten-Flair der Traumstrände in der Karibik und im Südpazifik.
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Basil Poledouris scores "The Blue Lagoon" (Part 1)
Der darf wirklich nicht fehlen, wenn es um das Meer geht: John Williams' Oscar-gekrönter Soundtrack zu Steven Spielbergs Schauderfilm "Der weiße Hai". Spielberg übrigens zeichnete nicht nur für die Regie verantwortlich, sondern stellte auch seinen Hund als Darsteller von Martin Brodys Hund zur Verfügung. Und spielte in der Musik zu einigen Szenen - wirklich wahr - die erste Klarinette.
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Jaws Soundtrack
Auf eine andere Art unheimlich ist "Im Rausch der Tiefe" von 1988, ein echter Skandalfilm: zwei Apnoe-Taucher, die sich im Wettbewerb zu Tode tauchen. Sie werden süchtig nach dem Tiefenrausch und kommen mit der realen Welt über Wasser nicht mehr zurecht. Sie wählen letztlich beide freiwillig den Tod im großen Blau. Eric Serra und Bill Conti lieferten die Begleitmusik.
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Eric Serra - Le Grand Bleu – Soundtrack
Zum zweiten Mal nach "Tod auf dem Nil" schlüpfte Sir Peter Ustinov für "Das Böse unter der Sonne" in die Rolle des Hercule Poirot. Strand, Sonne, ein Luxushotel, ein Mord, Peter Ustinov im selbst entworfenen Badeanzug und Musik von Musical-Komponist Cole Porter - Sommerherz, was willst du mehr?
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Evil Under The Sun (1981) - Cole Porter - Main Titles
1962 begann eine Ära: James Bond betrat zum ersten Mal die Leinwand. 32-jährig und mehr sexistisch als charmant rettete Sean Connery zum ersten Mal als 007 die Welt und becircte die schöne und leider nicht allzu helle Honey Ryder, alias Ursula Andress. Für beide bedeutete der Film den internationalen Durchbruch. Unvergessen ihre erste Begegnung zum Song "Underneath the Mango Tree".
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James Bond - Dr No - Underneath the mango tree with Honey Rider
Bildquelle: imago/United Archives Wunderbar lebensfroh ist die französische Komödie "Meeresfrüchte" ("Crustacés et coquillages") in der in einem Familienurlaub fast jeder seine sexuelle Identität neu entdeckt - und am Schluss fröhlich und im Einklang mit der ganzen Familie und dem Rest der Welt Sommer, Sonne und Meer genießt. Valeria Bruni Tedeschi und Gilbert Melki singen in dem Film den Titelsong.
Geschlechteridentitäten stellten 1960 Jack Lemmon und Tony Curtis an der Seite von Marilyn Monroe in Frage - als Musikerinnen in einer Damenkapelle. Mit der reisten sie zu einem luxuriösen Strandhotel in Florida (das in Wahrheit in Coronado Beach bei San Diego in Kalifornien steht). Billy Wilder setzte sich mit seiner an Zwischentönen reichen Screwballkomödie "Manche mögen's heiß" ein Denkmal und Adolph Deutsch sorgte für den heißen Jazz der Damenkombo.
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Some Like It Hot Soundtrack 12 Of 20
Zum Schluss loten wir nochmal die Grenzen des guten Geschmacks aus - wobei man im Sommer ja angeblich auch lockerer wird. Da wäre also zum einen der Tom-Gerhard-Film zum "17. Bundesland". Die Prolls Tommie und Mario finden auf Malle "endlisch normale Leute" und da darf die typische Musik der einschlägigen Mallorca-Größen nicht fehlen.
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Bernd Stelter - Hau wech den Eimer
Zu guter Letzt noch ein Klassiker der deutschen Sommerkomödie - der aber auch im Jahr 34 nach seiner Kinopremiere immer noch irritiert. Karl Dall reist als ostfriesischer Bauer (mit dem Fahrrad) seiner Lieblingsschlagersängerin nach Ibiza hinterher, und weil ihm da das Geld ausgeht, arbeitet er auch mal als Stierkämpfer, Apotheker und Animateur. Ach ja, und Bea Fiedler und Olivia Pascal spielen auch mit. Sie müssen jetzt sehr stark sein.
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Gerhard Heinz - Lazy Loving (from Sunshine Reggae auf Ibiza)