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Felix Mendelssohn Bartholdy "Schottische Symphonie"

Er war ein ausgesprochen reiselustiger Mensch, der Felix Mendelssohn Bartholdy. Und weil Schottland rund um 1800 alle romantisch veranlagten Mitteleuropäer magisch anzog, unternahm auch Mendelssohn Bartholdy eine Reise in die Heimat der Maria Stuart, der blutigen Balladen und des Whisky.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Das starke Stück

Mendelssohn - Sinfonie Nr. 3 "Die Schottische"

Der Komponist war verzaubert von einer verfallenen Kapelle, an dessen Wände Efeu rankte und wo überall Gras wucherte. Völlig versunken in eine morbide Stimmung machte sich Mendelssohn-Bartholdy am 24 Juli 1829 ans musikalische Werk. Rasch notierte er Einfälle für den Beginn seiner 3. Sinfonie. Doch erst 12 Jahre später vollendete Mendelssohn-Bartholdy diese damals begonnene "Schottische Sinfonie", weil dem Komponisten zurück auf dem Festland der inspirierende Nebel fehlte.

Klarinette als "Dudelsack"

Regen, Wind, Gewitter und den Nebel fing Mendelssohn im 1. Satz der "Schottischen" ein. Im 2. Satz hingegen wähnt man sich auf einem Volksfest: die Klarinette mimt den Dudelsack. Danach wendet sich der Komponist der schottischen Literatur zu. Kleinere Fehden, aber auch Kriege, Gemetzel und Schrecken  verschmelzen zu einem Trauerspiel. Um elegische Trauer und aufbrausende Wut möglichst dicht aufeinander folgen zu lassen, hat Mendelssohn Bartholdy einen kleinen Trick angewandt. Er hat nämlich kurzerhand die Pause zwischen dem 3. und dem 4. Satz gestrichen, das heißt, die beiden Sätze gehen nahtlos ineinander über.

Lockeres Netz mit Anhaltspunkten

Bei aller Programmatik, die man in diesem op.56 von Felix Mendelssohn Bartholdy "erhören" kann, erfüllt dieses Werk doch nur den Zweck eines lockeren Netzes, es gibt einem kleine Anhaltspunkte.  Denn tatsächlich ist es so, dass sich der Komponist viele Freiräume erhält, die er allein dem Klang widmet und nicht dem Abbild von etwas Sichtbarem.

Musik-Info

Felix Mendelssohn Bartholdy - Symphonie Nr. 3, a-Moll "Schottische Symphonie"

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Sir Colin Davis, Leitung
Label: Orfeo

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