BR-KLASSIK

Mozart hat eine ebenso witzige wie ordinäre Seite. Auch im 21. Jahrhundert gibt es einen Künstler, der ihm in Sachen Frechheit in keinster Weise nachsteht: Mozart meets Stofferl Well von der Biermösl Blosn.

Mozart: Ja, richtig, lustig sein - das macht das Leben schön. Und die Musik. Ich hab an Haufen Schmarrn komponiert. Aba de Leit gfoid’s. Überhaupt san’s ja ganz verruckt nach meiner Musik. Ich hab dafür keine Erklärung. Sie vielleicht, lieber Stofferl?

Gstanzl 1: Dass der Mozart a heit no a so an Groove hat und so swingt, des kimmt daher, weil sei Klassik wia a Volksmusi klingt.

Mozart: Wie meinen, hochverehrter Stofferl Well? Swing und Groove? Das hat man im Blut als echter Salzburger - Sie verstehen was ich meine. Und des mit der Volksmusik - da is was dran. Es gibt einiges, was ich mir nicht selbst ausgedacht hab. Des hat ma halt so g’sungen damals. Ich hab’s bloß a bisserl schöner und raffinierter g’macht. Aber ganz ehrlich: Es war eh alles ein bisserl anders, als ihr es euch vorstellt. Z.B. beim Bandlterzett. Wer weiß schon, worum’s da geht?

Gstanzl 2: Amoi hams im Hause Mozart a Bandl gesucht von Fruah bis spat. Gott sei Dank hams es so lang ned g’fundn. Weil's sunst des Bandlterzett ned gab.

Mozart: Ganz richtig, Stofferl. Das Band, von dem die Rede ist, war im Übrigen das Hutband meiner lieben Frau Constanze, das sie verlegt hatte. Naja, wir haben lange gesucht. Sie können sich’s vorstellen, meine Frau ohne Hutband. Katastrophe! Naja, und bei der vergnüglichen Suche ist mir diese Musik in den Sinn gekommen.

Mozart: Ha, es ist ein richtiges Opernterzett worden. Ganz gut, oder? So was zu Komponieren hat mir immer an großen Spaß g’macht. Manchmal war ich auch a bisserl gscherd. z. B. zu meinem Schüler Franz Jacob Freystädtler. Der war einfach hässlich. Des kann man anders gar nicht sagen. Dem hab ich ein eigenes Lied g'schrieben und ihm wegen seines Aussehens einen kleinen Beinamen gegeben: Gaulimauli. Und damit’s auch jeder hört, wandert es durch alle Stimmen.