Wie schon das Klavierkonzert Nr. 20, gehört das Klavierkonzert Nr. 21 zu den sogenannten sinfonischen Konzerten, denn der orchestrale Part ist hier von großer Bedeutung. Das Klavierkonzert in C-Dur schuf Mozart in nur 4 Wochen nach der Vollendung des d-Moll Konzertes. Eine Probe musste genügen, um das neue Werk am 10. März 1785 - mit Mozart als Solist - zur ersten Aufführung zu bringen.
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Das starke Stück
Mozarts Klavierkonzert Nr. 21
Von den insgesamt 27 Klavierkonzerten, die aus Mozarts Feder stammen, gehört dieses Klavierkonzert sicherlich zu den bekanntesten: Sein zweiter Satz erlangte als Titelmusik des schwedischen Films "Elvira Madigan" eine ungeheure Popularität. Man könnte sagen, dass Mozart hier posthum zum Filmmusikkomponisten wurde, denn dieses Klavierkonzert wird inzwischen oft als Konzert "Elvira Madigan" bezeichnet.
Der Film behandelt die Liebesgeschichte zwischen einer dänischen Tänzerin und einem schwedischen Lieutenant, diese wurde sowohl literarisch verarbeitet, als auch in drei verschiedenen Versionen verfilmt. Die Version von 1967 des schwedischen Regisseurs Bo Widerberg gilt als die beste Verfilmung - die Hauptdarstellerin erhielt für ihre Rolle in Cannes die Auszeichnung als beste Schauspielerin. In diesem Film spielt Mozarts Musik - dieser geniale Ausdruck tiefster Musikalität und einzigartiger Zeitlosigkeit, das Andante seines Klavierkonzerts Nr. 21 - also eine ganz besondere Rolle.
"Es fühlt sich so an, als ginge man in eine Kirche zum Gebet", sagt der Pianist Jan Lisiecki über den 2. Satz von Mozarts Klavierkonzert Nr. 21. | Bildquelle: Mathias Bothor/DG
Aber auch im Vergleich zu den anderen Kompositionen kommt diesem Werk des damals 29-jährigen Mozart eine besondere Bedeutung zu. Wie schon im vorangegangen Konzert wird hier ein neuer Stil spürbar. Die Proportion von Soloinstrument und Orchester wird zugunsten des Letzteren verändert. Das Orchester bekommt durch längere Zwischenspiele mehr musikalisches Gewicht. Das Hauptthema liegt beim Orchester und nicht beim Soloinstrument. Auch die Orchesterbesetzung ist größer, Trompeten und Pauke kommen zum Einsatz.
Insgesamt ist es ein heiteres Werk, in dem mit relativ einfacher Melodik eine differenzierte Komplexität entwickelt wird. Das Soloinstrument scheint sich immer wieder unabhängig machen zu wollen und wird dann in das Gesamtgeschehen integriert.
Der erste Satz trägt die Überschrift "Allegro maestoso" - und erfüllt die damit verbundenen Erwartungen auf ganzer Linie. Das prächtige Hauptthema wird zuerst vom Orchester in unterschiedlicher Form - kammermusikalisch, orchestral und kontrapunktisch - wiederholt, bis es dann vom Klavier aufgenommen wird. Die unterschiedlichen Motive innerhalb des Klavierkonzerts sind miteinander im Einklang: wie er auch seinen Opern eine perfekte Dramaturgie unterlegt hat, so hat es Mozart auch hier wieder verstanden, alles zu einem homogenen Ganzen zusammenzuführen. Im dritten Satz findet man dafür ein besonderes Beispiel: Hier verbindet Mozart das Thema des Rondos über ein zweites neues Thema mit dem Thema des Sonatenhauptsatzes. Das Klavier kann sich ganz der Spielfreude hingeben und doch entsteht eine Gleichstimmigkeit des Soloinstrumentes mit dem Orchester.
Wolfgang Amadeus Mozart - Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467
Jan Lisiecki, Klavier
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Christian Zacharias, Leitung
Label: Deutsche Grammophon