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Maurice Ravel La Valse

Bereits 1906 hatte Ravel die Idee, einen Walzer als Hommage an Johann Strauss zu schreiben. Eine Symphonische Dichtung war geplant als Erinnerung an die glorreiche und glanzvolle Zeit Wiens. Nach dem Ersten Weltkrieg, dessen Schrecken Ravel als Soldat miterlebt hatte, griff er den Gedanken wieder auf.

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Das starke Stück

Ravel - La Valse

Ravel sprengt mit voller Absicht den musikalischen Rahmen der Gattung und schafft eine knapp 13-minütige grandiose Darstellung vom Zusammenbruch einer Epoche, die er selbst als Apotheose des Wiener Walzers bezeichnet. Gnadenlos konsequent durchzieht ein unwiderstehlicher Sog das Stück und führt die Fin-de-siècle-Stimmung zu ihrem tragischen Ende.

Werk vom Choreographen als nicht-tanzbar abgestempelt

Mit seiner Zerrissenheit, dem knappen Sezieren eines Wiener Walzers, konnte der Choreograph Sergej Pawlowitsch Diaghilew nichts anfangen. Für ihn und sein Pariser "Ballet russe" hatte Ravel "La Valse" 1919/20 komponiert.

Nach einer ersten Anhörung sagte Diaghilew zu Ravel, es sei zwar ein Meisterwerk, aber kein Ballett. Es sei vielmehr das Gemälde eines Balletts und als solches nicht tanzbar. So musste "La Valse" bis 1929 auf die erste szenische Realisation warten - die Uraufführung erfolgte 1920 konzertant.

Verwischung und Klangfarben-Entwicklung

Andreas Pascal Heinzmann ist Musikalischer Leiter des Symphonischen Orchesters München-Andechs. Er sieht das Charakteristische des Stückes darin:

"Die Entwicklung des Stückes besteht nicht darin, daß sich die Melodien sich so aneinanderfügen, daß sie immer besser werden und höher werden oder stärker werden. Die Entwicklung ist die, daß er anfängt mit einem quasi tonalen Nichts, über diesem Orgelpunkt, wo er diese Töne übereinanderlegt, E, F und As, und dann schon mal von vornherein verwischt. Und auf diesem Klang beginnt er, die Melodien nicht mehr als Melodien selbst zu entwickeln, sondern durch die verschiedenen Klangfarben und quasi Effekte, eine ganz andere Entwicklung, es ist eigentlich eine Klangfarben-Entwicklung." (Andreas Pascal Heinzmann)

Musik-Info

Maurice Ravel: La Valse. Poème choréographique

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