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Franz Schubert Schubert - Klaviersonate G-Dur, D 894

Auf seinem "Weg zur Sinfonie" beschäftigte sich Schubert vor allem mit Kammermusik und Klaviermusik. Zu den späten Werken gehört die Sonate G-Dur. Agnieszka Schneider hat mit der polnischen Pianistin Ewa Kupiec über diese Sonate op. 78 gesprochen.

Porträt Franz Schubert | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Das starke Stück

Schubert: Klaviersonate G-Dur, D 894

Das melancholische und nahezu von Intimität geprägte Stück präsentierte der damals 29-Jährige zum ersten Mal am 8. Dezember 1826 in der Wohnung seines Freundes Joseph von Spaun, den er im kaiserlichen Konvikt in Wien kennen gelernt hatte. Schuberts Komposition mit dem Titel "IV. Sonate fürs Pianoforte allein" gehört zu dem mittleren Sonatenzyklus, den der Komponist zu Lebzeiten zusammenfasste.

Der Kopfsatz der Klaviersonate ist mit einer Phantasie zu vergleichen, in der Schubert das Ungreifbare und das Irrationale zu vermitteln versuchte. Vielleicht nicht zuletzt deshalb erschien im Druck das Werk auch unter dem Titel "Fantasie, Andante, Menuetto und Allegretto" op. 78 .

"Diese Phantasie als erster Satz macht die Rechte ihrer Gattung nicht in der Weise geltend, in welcher vorzüglich Meister der früheren Zeit, wie Bach, so Vortreffiches geliefert habe, sondern in der, welche auch Beethoven aufnahm unter seine gewiß herrlichsten Klavierstücke." (Leipziger Allgemeine musikalische Zeitung vom 26. Dezember 1827)

In einer eigenen Welt schweben

Die Auseinandersetzung mit der Klaviersonate verlangt nach pianistischer Hochleistung, um die Zerrissenheit, Schroffheit und die emotionale Spannweite Franz Schuberts greifbar zu machen. Der dritte Satz unterscheidet sich dabei wesentlich von den anderen. Während der erste, zweite und vierte Satz in einer eigenen Welt schweben, schuf Schubert im dritten Satz der Klaviersonate einen starken, direkten und erdverbundenen Klang.

Der rhythmische Wechsel in der Dur-Tonart inmitten des dritten Satzes suggeriert einen Übergang in eine reale und sachliche Welt, voller schmerzlicher Zerbrechlichkeit. Dies stellt einen Pianisten vor große interpretatorische Herausforderung

Musik-Info

Franz Schubert. Klaviersonate G-Dur op. 78, D 894

Ewa Kupiec, Klavier
Label: Solaris

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