Louisville im amerikanischen Bundesstaat Kentucky, 20. April 1908. Der Vibraphonist und Bandleader Lionel Leo Hampton wird geboren. Er beherrschte mehrere Instrumente mehr oder auch weniger virtuos. Bekannt, berühmt, ja unsterblich wurde er jedoch für sein Vibraphon-Spiel.
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Als das Vibraphon 1928 auf den Markt kam, war er schon zwanzig, vielleicht aber auch einiges jünger, denn drei Jahre vor seinem Tod im Jahr 2002 gab Lionel Hampton 1914 als sein Geburtsjahr an. Fest steht, dass der junge Hampton, der als Schlagzeuger begann und auch als perkussiv im "zwei Zeigefinger-Stil" spielender Pianist zu beeindrucken wusste, das Vibraphon für den Jazz salonfähig machte, als er es 1930 bei einer Aufnahme mit Louis Armstrong einsetzte.
1936 holte Benny Goodman den Afro-Amerikaner in sein Quartett. Eine Pioniertat in den rassistischen USA jener Tage. 1940 gründete Hampton sein erstes eigenes Orchester, mit dem er einen Swing spielte, in dem die frühe Blues- und Harlematmosphäre wieder auferstand. Zündende Riffs, ekstatischer Drive und eine aufgekratzte Band-Show, die der agile Hampton gerne mit einem Sprung auf seine Standtrommel krönte.
Diesem Stil blieb er treu, hielt das Tempo jahrzehntelang aufrecht, begeisterte auf Tourneen weltweit – auch, als seine Musik eigentlich schon "out" war – und wurde in seiner Heimat zum Wohltäter - unterstützte den Bau von Wohnungen für sozial Schwache und Jugendzentren für Ghetto-Kids. Zum Dank erklärte die Stadt New York den 1. Juli zum "Lionel Hampton Day" und er wurde Träger von 14 Ehrendoktortiteln. Bis in die 90er Jahre konzertierte Lionel Hampton noch. Sein Vibraphon vermachte der Träger der National Medal of the Arts dem Smithsonian Institute in Washington.
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